Düsseldorf. . In der Affäre um “freihändig“ vergebene Seminar-Noten durch NRW-CDU-Chef Laschet lenkt die RWTH Aachen ein. Studenten sollen erneut geprüft werden.
In der „Noten-Affäre“ um CDU-Landeschef Armin Laschet hat das Rektorat der RWTH Aachen vorgeschlagen, die umstrittenen Klausurergebnisse nun doch nicht anzuerkennen. „Das Rektorat stellt fest, dass der Beschluss des Prüfungsausschuss-Vorsitzenden vom 20. März nicht aufrechterhalten werden kann“, teilte die Hochschule mit.
Damit müssten Studenten die Prüfung für einen Notennachweis entweder neu ablegen oder ein anderes Seminar besuchen.
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In einem Schreiben an das NRW-Wissenschaftsministerium bestätigt die Hochschule, dass Laschet in seiner damaligen Funktion als Lehrbeauftragter nach dem Verlust der korrigierten Klausuren auf dem Postweg die Arbeiten anhand von Aufzeichnungen „freihändig“ benotet hatte: „Die Erstellung der Prüfungsaufgaben und die Bewertung der Prüfungsleistungen lagen im Verantwortungsbereich von Herrn Laschet als zuständigem Prüfer.“ Laschet hat inzwischen sein Amt als Lehrbeauftragter niedergelegt. Das Wissenschaftsministerium führt derzeit eine rechtliche Prüfung des Vorgangs durch.
Die Hochschule bestätigte, dass der Prüfungsausschuss-Vorsitzende die Wertung der gemeldeten Noten im März zunächst akzeptiert hatte. Allerdings sei die genaue Zahl der Teilnehmer nicht mehr festzustellen, da auch das Prüfungsprotokoll „nicht auffindbar ist“.
Insgesamt sieben Studenten hatten sich später gemeldet, dass sie gar nicht an der betreffenden Klausur teilgenommen hatten – sie waren aber von Laschet für eine Klausurnote gemeldet worden.