Berlin. Der Kita-Streik der Erzieher geht in eine dritte Woche - und kein Ende in Sicht. Eine Schlichtung kommt für beide Streitpartner nicht in Frage.
Anders als im Tarifkonflikt bei der Bahn ist beim laufenden Kita-Streik keine Schlichtung in Sicht. "Die Frage der Schlichtung stellt sich im Moment definitiv nicht", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Es seien bislang nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die in Tarifauseinandersetzungen üblich seien.
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Ähnlich äußerte sich die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände: "Es wäre der übliche und sicher geeignete Weg, zunächst einmal ernsthafte Verhandlungen zu führen", sagte eine Sprecherin. "Wenn man dann inhaltlich nicht weiterkommt, kann man über alternative Wege nachdenken." FDP-Bundesvize Wolfgang Kubicki hatte eine Schlichtung in dem Konflikt gefordert.
Kita-Streiks gehen in die dritte Woche
So gehen die Streiks an den kommunalen Kitas in NRW gehen in die dritte Woche. Ebenso werden die unbefristeten Arbeitsniederlegungen nach Pfingsten in offenen Ganztagsschulen, Behinderteneinrichtungen, Jugendhilfe und Sozialdiensten fortgesetzt, wie Verdi am Freitag ankündigte. Die Zahl der Streikenden in den Sozial- und Erziehungsdiensten sei in NRW auf rund 11.000 Beschäftigte gestiegen, sagte Gewerkschaftssprecher Günter Isemeyer. Rund 1000 der 2400 kommunalen Kindertagesstätten blieben auch am Freitag geschlossen. Der Streik werde solange weitergehen, bis ein annehmbares Ergebnis vorliege.
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Fünf Tarifrunden für die bundesweit 240.000 Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Einrichtungen waren bisher erfolglos. Die Gewerkschaften fordern eine höhere Eingruppierung der Beschäftigten, die im Schnitt eine Anhebung der Einkommen um zehn Prozent bedeuten würde. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände hält das für nicht bezahlbar. Die Kölner Jugenddezernentin Agnes Klein appellierte angesichts der großen Belastung für viele Familien, schnell weiterzuverhandeln und die Streiks auszusetzen. (dpa)