Berlin. Der Kita-Streik könnte sich noch lange hinziehen. Der Ton zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern ist eisig. Eine Einigung ist noch nicht in Sicht.

Ein Ende der Kita-Streiks in Deutschland ist nicht in Sicht. Erneut waren am Dienstag nach Gewerkschaftsangaben bundesweit über 40 000 Erzieherinnen und Erzieher im Ausstand. Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und der kommunale Arbeitgeberverband VKA forderten sich gegenseitig auf, den Weg für eine neue Verhandlungen frei zu machen.

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"Die Arbeitgeber sind jederzeit zur sofortigen Fortsetzung der Tarifverhandlungen ohne Vorbedingungen bereit", sagte VKA-Hauptgeschäftsführer Manfred Hoffmann in Frankfurt. Die Kita-Streiks seien eine unerträgliche Dauerbelastung von Kindern und Eltern. Die Gewerkschaften sollten an den Verhandlungstisch zurückkehren. Die VKA habe in einem Papier eine bessere Bezahlung vorgeschlagen. Dieses könne die VKA jederzeit in ein formales Angebot umwandeln.

Verdi reagierte verschnupft. "Die VKA hat fünf Verhandlungsrunden Zeit gehabt, ein echtes Angebot vorzulegen", sagte Sprecher Christoph Schmitz in Berlin. "Das hat sie verweigert, genauso wie sie jeden generellen Handlungsbedarf zur Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe leugnet." Verdi warf den Arbeitgebern vor, "den Tarifkonflikt auf dem Rücken von Eltern und Kindern auszusitzen". Sie seien nun am Zug.

Kundgebungen in mehreren Städten

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Zum bundesweiten Streik der Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialarbeiter haben neben Verdi auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie der Beamtenbund dbb aufgerufen. Allein in Hamburg waren 30 000 Kinder in mehr als 200 Kitas betroffen. In mehreren Städten fanden Kundgebungen statt. Die Gewerkschaften kämpfen um eine spürbare Anhebung der Gehälter der bundesweit rund 240 000 Erzieherinnen und Sozialarbeiter. Nach Darstellung der kommunalen Arbeitgeber sind die Forderungen nicht bezahlbar.

An diesem Mittwoch wollen SPD-Parteichef Sigmar Gabriel und Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) mit Erzieherinnen ins Gespräch kommen. Sie besuchen mit Verdi-Chef Frank Bsirske eine Einrichtung im hessischen Wetzlar. (dpa)