Berlin/Kleve. . Ein umstrittener Jobwechsel wird Realität: Die Deutsche Bahn hat ab diesem Freitag einen neuen Mitarbeiter. Ex-Kanzleramtsminister Ronald Pofalla wird dort Chef-Lobbyist.

Der frühere Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (CDU) beginnt an diesem Freitag (2. Januar) als Cheflobbyist bei der Deutschen Bahn. Er wird Generalbevollmächtigter für politische und internationale Beziehungen, wie eine Sprecherin des bundeseigenen Konzerns bestätigte. Bahnchef Rüdiger Grube hatte sich für Pofalla eingesetzt - auch als Wechselpläne vor einem Jahr vorzeitig bekannt wurden und Kritik auslösten.

Wie die "Rheinische Post" (Freitag) berichtet, legte Pofalla sein Bundestagsmandat mit Wirkung zum 31. Dezember nieder. Der 55-Jährige habe seine Entscheidung Bundestagspräsident Norbert Lammert persönlich mitgeteilt, das Gespräch fand kurz vor Weihnachten statt, schreibt die Zeitung. Pofalla hatte 2013 im Wahlkreis Kleve (Nordrhein-Westfalen) für die CDU das Direktmandat gewonnen.

Pofalla schied Mitte Dezember 2013 aus der Regierung aus. Auch ohne gesetzliche Übergangsfrist für Wechsel von der Politik in ein Unternehmen hatte er sich mit der Bahn für eine Karenzzeit von zwölf Monaten entschieden. In einem "späteren zweiten Schritt" sei geplant, Pofallas Aufgaben mit denen des Vorstandsressorts "Compliance, Datenschutz, Recht und Konzernsicherheit" zusammenzuführen, hatte die Bahn erklärt. Dieser Bereich wird derzeit von Gerd Becht geleitet, dessen Vertrag Ende Februar 2017 ausläuft. (dpa)