Berlin. “Realitätsverweigerung“ und “Stimmungsmache zu Lasten der deutschen Wirtschaft“: Wirtschaftsvertreter kritisieren den Kurs der großen Koalition.

Die CDU-Arbeitnehmerorganisation CDA hat die Kritik von Wirtschaftsvertretern am Kurs der großen Koalition scharf zurückgewiesen. Vizevorsitzender Christian Bäumler warf dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem CDU-Wirtschaftsrat "Realitätsverweigerung" und "Stimmungsmache zu Lasten der deutschen Wirtschaft" vor.

"Wer ständig die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft in Frage stellt, verhindert Investitionen in Deutschland", sagte Bäumler dem "Handelsblatt" (Online-Ausgabe). "Wer Verantwortung in der Wirtschaft trägt, sollte für den Wirtschaftsstandort Deutschland werben."

In Gesprächen mit der Deutschen Presse-Agentur hatten BDI-Chef Ulrich Grillo und der Generalsekretär des CDU-Wirtschaftsrates, Wolfgang Steiger, erklärt, 2014 sei ein verschenktes Jahr gewesen. Die Regierung habe viel Geld wenig zukunftsgerichtet ausgegeben.

Auch der Chef des Kieler Instituts für Weltwirtschaft, Dennis Snower, hatte von falschen Weichenstellungen gesprochen und dabei besonders den Mindestlohn und die Rentenreformen kritisiert.