Essen. Im Podcast sprechen wir mit dem scheidenden RWE-Vorstandsvorsitzenden Rolf Martin Schmitz über Kohleausstieg, Energiewende und Fehlerkultur.

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Sind die Themen Klimawandel und Energiewende in der Corona-Pandemie untergegangen? Nicht erst seit Fridays For Future beschäftigen sich Menschen mit diesen Themen, doch insbesondere durch die junge Umweltbewegung hatte die Klimakrise seit 2015 einen medialen Höhenflug. Dann kam Corona - und hat diese Themen verdrängt?

In der neuen Folge unseres Podcasts "Die Wirtschaftsreporter" rücken wir sie wieder etwas mehr in den Vordergrund und fragen unseren Gast, den scheidenden RWE-Vorstandsvorsitzenden Rolf Martin Schmitz, wie der Konzern die Zukunft der Energiewirtschaft mitgestalten möchte.

RWE-Chef: Kohleausstieg ist 2030 erledigt

Die öffentlich oft geäußerte Kritik, der Kohleausstieg im Jahr 2038 wäre viel zu spät, möchte Schmitz so nicht stehen lassen. "Für mich ist der Kohleausstieg 2030 erledigt. Alles, was danach kommt, spielt eigentlich keine Rolle mehr", sagt er. Der Hintergrund: Schon dann würde nur noch ein Block für einen Notbetrieb laufen und der entsprechende Tagebau nur noch dafür produzieren.

"Es ist ja nicht so, als würde die Kohle den Kohleausstieg bestimmen, sondern der Nachbau der erneuerbaren Energien", erklärt Schmitz. Denn die hätten im Netz immer Priorität. Wenn also die erneuerbaren Energien genug Strom liefern, um das Land zu versorgen, wären die Kohlekraftwerke zwar noch am Netz, würden aber entsprechend weniger laufen. Dafür sei aber auch ein Blick aufs Gemeinwohl gefragt, findet der RWE-Chef. Wenn jeder als Nachteile empfundene Dinge wie den Blick auf eine Stromleitung oder eine Windenergieanlage in Kauf nehmen würde, gäbe es da keine Probleme mehr, erklärt der Vorstandsvorsitzende.

Corona als Chance für die Energiewende

Wirtschaftsreporter Ulf Meinke spricht mit Schmitz auch über Corona und den Klimawandel. "Man darf nicht wegen Corona den Klimawandel hintanstellen", sagt Schmitz. Er sieht eine Chance, gerade jetzt den Ausbau der erneuerbaren Energien zu fördern. Die Geldmittel, die wegen Corona zur Förderung der Wirtschaft fließen, gäben "die Chance, die Industrie sehr viel schneller als ohne diese Mittel umzubauen und umzustellen."

Ob man nicht früher hätte anfangen müssen, mehr in die erneuerbaren Energien zu investieren? "Damals waren die Technologien bei weitem nicht so entwickelt, wie sie es heute sind", entgegnet Schmitz. Man wäre damals nicht konkurrenzfähig gewesen. Mittlerweile seien die neuen Technologien es aber, und das habe auch Auswirkungen auf den RWE-Konzern. Seit 2012 habe man den eigenen CO2-Ausstoß bereits um 60 Prozent gesenkt, erklärt der scheidende RWE-Vorstandsvorsitzende.

Was er von Fridays for Future hält, warum er lieber mit Greta Thunberg als mit Elon Musk diskutieren würde und was Schmitz an seinem ersten freien Tag macht, erfahren Sie in der aktuellen Folge des Podcasts "Die Wirtschaftsreporter".

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„Die Wirtschaftsreporter“ ist der neue Podcast und gleichzeitig eine Dialogplattform für die Wirtschaft in NRW. Alle zwei Wochen, immer freitags, führt ein Wirtschaftsredakteur der WAZ ein Gespräch mit einem Experten oder einer Expertin zu einem brennenden Thema aus der Region.

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