Am Niederrhein. In Folge #21 des Podcasts „An der Theke“ ist Ralf Seeger zu Gast. Der Tierschützer aus Kranenburg ist bekannt aus der Fernsehserie „Harte Hunde“.
Ralf Seeger kommt geradewegs von der Maloche, genauer gesagt von den Dreharbeiten der Vox-Fernsehdokuserie „Hundkatzemaus“. Dieses Mal war der Tierschützer aus Kranenburg mit seinem Team in Thüringen, um Tiere zu retten. Anstrengend war’s, so wie immer. Aber macht nix, Lust aufs Plaudern in unserem Podcast „An der Theke“ hat er trotzdem. Und zur Stärkung gibt’s für ihn erst einmal ein Malzbier der Feldschlösschen Brauerei aus Hamminkeln. Ralf – klar, wir sind sofort beim „Du“ – trinkt keinen Alkohol, wichtiger aber noch, dass er keine tierischen Produkte isst. „Ganz bewusst“, sagt er. „Und meine ganzen Freunde in meinem Trupp genauso wenig.“
Ralf ist Tierschützer, Tierretter, Tierfreund durch und durch. Die meisten dürften ihn nicht nur aus „Hundkatzemaus“, sondern auch aus seiner eigenen Fernsehdokuserie „Harte Hunde – Ralf Seeger greift ein“ kennen. Aber würde er sich selbst eigentlich auch als „harten Hund“ beschreiben? Schwierig. „Ich bin ein extrem harter Bursche“, sagt er. „Was ich so im Leben hinter mir habe, das hätten, glaube ich, nur wenige überlebt.“ Doch auf der anderen Seite seien ihm seine Empathie, seine Sensibilität und sein „eiserner Wille, Gutes zu tun in dieser Welt“ nie abhanden gekommen. Deshalb treffe der Name seines eigenen Vereins eher auf ihn zu: „Helden für Tiere“.
Autobiografie als Netflix- und Kino-Film
Mit seiner Vergangenheit, in der „Gewalt ein ganz normaler Weg“ war, geht Ralf offen um. Er saß eine Zeit lang im Gefängnis, habe dann aber verstanden, „dass das Leben ein Geschenk ist, mit dem man besonders umgehen sollte.“ Mittlerweile arbeitet er mit straffällig gewordenen Jugendlichen zusammen, um ihnen folgenden Leitsatz mitzugeben: „Man sollte versuchen, egal wie schwer es ist, niemals aufzugeben und immer für das Gute zu kämpfen.“ Das Ganze ist ein Prozess, war es auch bei ihm. Seine Geschichte, von der frühen Verwahrlosung über seine Gefängnisaufenthalte bis hin zu seinem heutigen Leben, hat er bereits 2014 aufgeschrieben.
Die Autobiografie „Nur Gott ist mein Richter“ plant nun der Dinslakener Regisseur Adnan Köse zu verfilmen. Erst sollte es „nur“ eine Netflix-Produktion werden, aber wieso nicht noch größer denken? Ein Kino-Film wäre doch auch toll! Das Treatment, also eine erste Beschreibung des späteren Films, ist so gut wie fertig und wird bald für die Filmförderung eingereicht. Ralf gibt sich zuversichtlich: „Ich glaube, das wird gut funktionieren.“ Gedanken über eine mögliche Besetzung hat er sich natürlich bereits gemacht. Seinen Großvater beispielsweise, der eine wichtige Rolle in seinem Leben gespielt hat, könnte am besten Dieter Hallervorden spielen. „Der Didi ist ein Wahnsinnskerl!“
Dreharbeiten für „Harte Hunde“ und „Hundkatzemaus“
Einen festen Zeitplan gibt’s noch nicht, schließlich dürfen sich die Dreharbeiten für den Film nicht mit denen fürs Fernsehen, „Harte Hunde“ und „Hundkatzemaus“, überschneiden. Und dann ist da ja noch seine Arbeit als Tierschützer sowie als Sicherheitsunternehmer. Achja, und um seine Hunde und Schweine bei sich zuhause in Kranenburg muss er sich auch noch kümmern. Woher nimmt jemand so viel Energie, um „18 Stunden am Tag“, wie er selbst sagt, zu arbeiten? „Das Elend, das mir begegnet, kann ich nicht mit ein paar Stunden kompensieren“, antwortet er. Kraft gibt ihm der Wunsch, es besser zu machen und den Lebewesen – Mensch und Tier – zu helfen.
„Tierschutz war schon immer meine Berufung“, hält Ralf fest. Dass er der Leidenschaft seit mittlerweile elf Jahren auch im Fernsehen nachgehen kann, freut ihn, aber er sagt auch: „Es ist eine Irrsinnsarbeit.“ Die Vorbereitungen, die Genehmigungen, das Finden der Sponsoren, die Absprachen mit seinem Team… Sieben Tage sind sie jedes Mal vor Ort. „Die Zeit, die wir zur Verfügung haben, ist eng“, gibt er zu. Aber er und sein Team haben es bislang immer geschafft, haben Tiere gerettet, Tiere vermittelt, Tierheime gebaut.
Und dann wird es noch einmal richtig emotional. Denn Ralf ist mit seinem Team in die Ukraine gefahren, um dort nicht nur Tier-, sondern auch Menschenleben aus dem Kriegsgebiet zu retten. Die ganze, bewegende Geschichte gibt’s zum Nachhören in der aktuellen Folge unseres Podcasts „An der Theke“!
>>> Hier geht’s zum NRZ-Podcast „An der Theke“
Während Ralf Seeger im Podcast „An der Theke“ ein Malzbier trinkt, stoßen Marcus und Sara erst mit einem Ingwer Pale Ale der Brauerei Mücke aus Essen (Ralf genehmigt sich übrigens jeden Abend einen Ingwertee, ist ja fast das Gleiche) und später mit einem ÖÖ (so heißt das pechschwarze Imperial Baltic Porter tatsächlich) der Brauerei Pöhjala aus Estland an. Diese und andere Biere (162 insgesamt) gibt’s in der Bierbude in Duisburg.
Die kostenlose Folge ist abrufbar bei den gängigen Podcast-Anbietern wie Spotify und Apple Podcasts oder auf www.nrz.de/andertheke
Wer den gemeinnützigen Verein „Helden für Tiere“ unterstützen möchte, findet Infos zu aktuellen Aktionen und zum Spendenkonto unter www.heldenfuertiere.de