Köln. Persönliche Freiheit, Leben und körperliche Unversehrtheit: Diese Grundrechte will die Tierschutzorganisation Great Ape Projekt Deutschland für Menschenaffen wie Gorillas oder Schimpansen im Grundgesetz verankern lassen. Der Verband Deutscher Zoodirektoren lehnt die Initiative aber ab.

Der Verband Deutscher Zoodirektoren lehnt die Initiative von Tierschützern für Grundrechte großer Menschenaffen im Grundgesetz ab. "Wir halten nichts von Menschenrechten für Menschenaffen, wir halten aber sehr viel davon, dass man sich für den Erhalt von Menschenaffen einsetzt", sagte Verbandspräsident Theo Pagel, der Direktor des Kölner Zoos ist, dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Den Vorwurf katastrophaler Haltungsbedingungen in vielen Zoos wies Pagel entschieden zurück.

Die Tierschutzorganisation Great Ape Projekt Deutschland hat eine Initiative zur Aufnahme von Grundrechten großer Menschenaffen wie Schimpansen, Gorillas oder Orang-Utans auf persönliche Freiheit, Leben und körperliche Unversehrtheit im Grundgesetz gestartet. Von wenigen Ausnahmen abgesehen seien die Haltungsbedingungen in deutschen Zoos katastrophal. Dagegen betonte der Verband der Zoodirektoren, alle 38 Zoos mit großen Menschenaffen erfüllten die Anforderungen.

Die Orang-Utans von Borneo

Da klicken die Kameras: Im Nationalpark auf Borneo kommen Besucher den Orang-Utans ganz nah.
Da klicken die Kameras: Im Nationalpark auf Borneo kommen Besucher den Orang-Utans ganz nah. © Lea Sibbel
Mit dem Klotok in den Urwald: Den Tanjung Puting Nationalpark können Touristen nur mit Guide und auf Booten erkunden.
Mit dem Klotok in den Urwald: Den Tanjung Puting Nationalpark können Touristen nur mit Guide und auf Booten erkunden. © Lea Sibbel
Affen sehen alle gleich aus? Von wegen, ihr Gang und das Gesicht sind ganz individuell.
Affen sehen alle gleich aus? Von wegen, ihr Gang und das Gesicht sind ganz individuell. © Lea Sibbel
Angedockt: Nach stundenlanger Fahrt auf dem Sungai Sekonyer hat das Klotok am Camp Leakey angelegt.
Angedockt: Nach stundenlanger Fahrt auf dem Sungai Sekonyer hat das Klotok am Camp Leakey angelegt. © Lea Sibbel
Türsteher am Dschungeleingang: Orang-Utan-Männchen Gondol lässt die Touristen erst nach einigen Minuten Musterung passieren. Er kam als Waise in das Reservat - sein Schicksal teilen viele seiner Artgenossen.
Türsteher am Dschungeleingang: Orang-Utan-Männchen Gondol lässt die Touristen erst nach einigen Minuten Musterung passieren. Er kam als Waise in das Reservat - sein Schicksal teilen viele seiner Artgenossen. © Lea Sibbel
Joe Bowo liebt den Wald und die Affen - deshalb ist der Tourguide nach Borneo gekommen, wo die Orang-Utans in freier Wildbahn leben.
Joe Bowo liebt den Wald und die Affen - deshalb ist der Tourguide nach Borneo gekommen, wo die Orang-Utans in freier Wildbahn leben. © Lea Sibbel
Ins Reich der Affen: Nach der Fahrt mit dem Boot geht es über einen Holzsteg in den Dschungel von Borneo, wo die Orang-Utans leben.
Ins Reich der Affen: Nach der Fahrt mit dem Boot geht es über einen Holzsteg in den Dschungel von Borneo, wo die Orang-Utans leben. © Lea Sibbel
Spagat zwischen zwei Lianen: Affendame Chelsea hält lieber etwas Abstand zu den Besuchern.
Spagat zwischen zwei Lianen: Affendame Chelsea hält lieber etwas Abstand zu den Besuchern. © Lea Sibbel
Gib dem Affen Zucker: An der Fütterungsstelle ist es ruhiger - bis auf das behäbige Schmatzen der Orang-Utans.
Gib dem Affen Zucker: An der Fütterungsstelle ist es ruhiger - bis auf das behäbige Schmatzen der Orang-Utans. © Lea Sibbel
Die Arbeiter der Goldminen sitzen teils stundenlang bis zur Brust im Wasser und sieben mit ihren Holzschalen nach feinem Goldstaub.
Die Arbeiter der Goldminen sitzen teils stundenlang bis zur Brust im Wasser und sieben mit ihren Holzschalen nach feinem Goldstaub. © Lea Sibbel
Für die Goldsuche in den Minen wird Quecksilber verwendet. Es verbindet sich mit den Goldpartikeln zu Amalgam - das erleichtert die Suche.
Für die Goldsuche in den Minen wird Quecksilber verwendet. Es verbindet sich mit den Goldpartikeln zu Amalgam - das erleichtert die Suche. © Lea Sibbel
Von Ast zu Ast: Ob Touristen dieses Bild auch in Zukunft so zu Gesicht bekommen werden, ist fraglich. Denn durch das Abholzen der Wälder ist der Lebensraum der Affen bedroht.
Von Ast zu Ast: Ob Touristen dieses Bild auch in Zukunft so zu Gesicht bekommen werden, ist fraglich. Denn durch das Abholzen der Wälder ist der Lebensraum der Affen bedroht. © Lea Sibbel
Der südliche Teil Borneos gehört zu Indonesien - im Tanjung Puting Nationalpark haben Touristen die Möglichkeit, Orang-Utans ganz nahe zu kommen.
Der südliche Teil Borneos gehört zu Indonesien - im Tanjung Puting Nationalpark haben Touristen die Möglichkeit, Orang-Utans ganz nahe zu kommen. © dpa-infografik
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Der Zoo in Münster gibt nach eigenen Angaben im Sommer seine Schimpansen ab, damit die Gorillas mehr Platz bekommen. Die acht Tiere wechseln in den Zoo nach Magdeburg. Zoodirektor Jörg Adler sagte: "Uns war aber von Anfang an klar: Wenn wir die Schimpansen abgeben, dann nur als komplette Gruppe. Schimpansen leben in einer sozialen Struktur, die wir nicht einfach trennen dürfen." (dpa)