Berlin. .
Tiere in Zoos oder Zirkussen sollen künftig unter besseren Bedingungen leben. Mit dem „Säugetiergutachten“ setzt das Bundesagrarministerium auf neue Mindeststandards bei der Haltung. Die Parlamentarische Staatssekretärin Maria Flachsbarth (CDU) sagte gestern in Berlin, die Haltung von Tieren in Zoos werde damit „tatsächlich auf eine bessere Grundlage gestellt“.
Vom Affen bis zum Zebra: Der Leitfaden zu Gehegeanforderungen oder Pflegevoraussetzungen ist allerdings eine unverbindliche Empfehlung für die Tierhalter. Zwar könnten sich Behörden bei der juristischen Durchsetzung von besseren Bedingungen im Einzelfall auf das Gutachten beziehen - rechtlich bindend sind die neuen Anforderungen aber nicht. An dem Gutachten, das eine Regelung aus dem Jahr 1996 ablöst, haben Experten des Ministeriums, Tierschutz- und Zooverbänden mehr als drei Jahre gearbeitet.
Die beteiligten Tierschutzorganisationen begrüßten die neuen Richtlinien grundsätzlich, übten aber auch Kritik. Sie wenden sich beispielsweise gegen die Tötung „überzähliger“ Tiere in den Parks - diese ist laut Gutachten als letztes Mittel möglich.
Theo Pagel vom Verband Deutscher Zoodirektoren betonte, dass die neuen Richtlinien für alle Halter von Tieren gelten würden - auch für Zirkusse, Zoohandlungen und Privatleute. Vor allem bei Letzteren sehe er Bedarf zur Nachbesserung. Er bemängelte seinerseits überzogene Forderungen der Tierschützer.