Tokio. . Sowas kennt man eigentlich nur aus dem Kino: Aus dem Sea Life Park in Tokio war im März ein kleiner Pinguin getürmt. Mehr als zwei Monate war er auf der Flucht und narrte seine Verfolger dabei immer wieder. Erst durch einen Trick gelang es, den Pinguin zu fangen.

Das Versteck-Spiel eines kleinen Pinguins in Japan ist zu Ende: Ein aus dem Sea Life Park in Tokio entflohener Humboldt-Pinguin ist nach 82 Tagen wieder eingefangen worden. Der namenlose Vogel sei am Ufer des Edo-Flusses, rund acht Kilometer vom Park entfernt, von zwei Mitarbeitern des Aquariums aufgespürt worden, teilte Aquarium-Sprecher Takashi Sugino am Freitag mit.

Der einjährige Flüchtling, bekannt als Pinguin Nummer 337, war seit seiner Flucht Anfang März mehr als 30 Mal in der Umgebung des Parks gesehen worden. Am 7. Mai lieferte sich das 60 Zentimeter große Tier gar eine Verfolgungsjagd mit zwei Booten der Küstenwache. Nach rund einer Stunde verloren die zehn Männer an Bord den Pinguin aus den Augen.

Einfang-Aktion in Zeitlupe

Auch am Donnerstag entkam er seinen Verfolgern zunächst: Als diese sich am Flussufer dem Pinguin näherten, sprang er ins Wasser und tauchte erst eine Stunde später am anderen Ufer wieder auf. Schließlich schlichen sich die Fänger extrem langsam an den Vogel heran - für die letzten fünf Meter benötigten sie rund 20 Minuten - und stürzten sich auf ihn.

"Er wurde auf sichere Weise eingefangen", erklärte das Aquarium. Verletzungen habe der Pinguin offenbar keine, er scheine bei guter Gesundheit zu sein. Zunächst sollte sich Nummer 337 den Angaben zufolge einem Gesundheitscheck unterziehen und wegen möglicher Infektionen unter Quarantäne gestellt werden.

Für seinen Ausbruch war der kleine Pinguin offenbar auf einen Felsen geklettert, der zweimal größer ist als er selbst. Viele Japaner erinnerte die Flucht an den Kino-Blockbuster "Madagaskar", in dem mehrere Tiere - darunter auch Pinguine - in New York aus dem Zoo ausbrechen und jede Menge Abenteuer erleben.