Münster. Kaninchen gehören eigentlich nicht zu den offiziellen Bewohnern im Zoo Münster - zwei Kaninchen-Babys aber bekommen jetzt einen ganz besonderen Service. Die Findel-Kinder wurden in einem Misthaufen gefunden. Von ihrer Mutter fehlt jede Spur. Drei Tierpflegerinnen peppeln die Babys jetzt auf.

Eigentlich sollte im Allwetterzoo Münster vergangene Woche bloß Mist abgefahren werden. Dabei tauchten aber zwei Kaninchenjunge auf, die - anders als ihre Artgenossen sonst - jetzt offizielle Bewohner des Tierparks sind.

Die beiden Findelkinder hätten "gewaltiges Glück" gehabt, teilt der Zoo mit. Kaninchen gebe es nämlich reichlich – "aber eher als ungebetene Gäste". Weil aber die beiden Babys "mit ihren winzigen, noch am Kopf anliegenden 'Löffelchen'" so "reizend" ausgesehen hätten, entschloss sich der Zoo, sie aufzunehmen. Offenbar hatte ihre Mutter in dem Misthaufen eine Höhle für die Geburt gebuddelt.

Tierpflegerinnen nehmen die Kaninchen nachts mit nach Hause

Gleich drei Tierpflegerinnen peppeln "Kaline" und "Rüdiger" nun im Gebäude des Aquariums auf. Tagsüber bekommen die kleinen Kaninchen alle zwei Stunden Katzenaufzuchtmilch eingeflößt, nachts alle drei Stunden. Danach bekämen sie "ihr Bäuchlein massiert, damit es mit der Verdauung klappt", erklärt der Zoo. Und verrät: "Damit die Pflegerinnen immer wieder eine Nacht durchschlafen können, nehmen sie die Kaninchenbabys abwechselnd mit nach Hause."

Öffentliche Fütterung am Karfreitag

Osterbesucher können die gerade mal 60 und 70 Gramm schweren Findel-Kaninchen am Karfreitag besuchen. Dann werden sie um 11 und 15 Uhr öffentlich im Ausstellungsraum der Großflugvoliere gefüttert, teilt der Allwetterzoo mit.

"Kaline" und "Rüdiger" sollen übrigens nicht dauerhaft im Zoo wohnen bleiben: Später sollen sie auf einen Bauernhof umziehen.