Wellington. Fast wäre es ein Christkind geworden: In einem Vogelschutzgebiet in Neuseeland ist ein weißes Kiwi-Küken geschlüpft. Eigentlich sind die Vögel braun. Im Mai war bereits das erste weiße Kiwi-Küken zur Welt gekommen.
In Neuseeland ist erneut ein weißes Kiwi-Küken auf die Welt gekommen. Der seltene Vogel schlüpfte in einem Vogelschutzgebiet nördlich der Hauptstadt Wellington, wie die Naturschutzbehörden am Freitag mitteilten. Dort war bereits im Mai ein hell gefiedertes Kiwi-Küken geschlüpft. Weil "Manukura" das erste in Gefangenschaft geschlüpfte weiße Kiwi-Küken war, hatte es weltweit für Aufsehen gesorgt. "Wir waren wirklich baff", sagte Kathy Houkamau von der Aufzuchtstation Pukaha. Das zweite weiße Küken sei ein "entzückendes Geschenk".
Als im Mai der erste Jungvogel geschlüpft sei, sei das für die Vogelkundler schon wie Weihnachten gewesen. "Jetzt haben wie gleich zweimal Weihnachten", sagte Houkamau.
Kiwis sind vom Aussterben bedroht
Den ersten weißen Kiwi, die sonst eigentlich braun sind, hatten die Vogelkundler "Manukura" getauft - in der Sprache der Maori heißt das "vom Range eines Häuptlings". Das neue Küken heißt nun "Mauriora", was in der Sprache der neuseeländischen Ureinwohner "nachhaltiges Leben" bedeutet. Die Naturschützer vermuten, dass die beiden Vögel Geschwister sind. Ihr Vater sei eindeutig derselbe, weil er über einen Sender identifiziert worden sei, sagte der Tierpfleger Darren Page. Die Mutter könne zwar nicht genau bestimmt werden, "wegen des seltenen weißen Gens vermuten wir aber, dass es die selbe ist".
Die Kiwis, Neuseelands Wappenvögel, sind vom Aussterben bedroht. Die neuseeländischen Naturschutzbehörden schätzen ihre Zahl auf insgesamt weniger als 70.000 Exemplare im ganzen Land. Die nachtaktiven und flugunfähigen Vögel sind vor allem durch Fressfeinde wie Hunde, Katzen und Ratten bedroht. (afp)