Herne. . Über 60 Tiere sind inzwischen auf dem Tierfriedhof „Am Hahnhof“ in Herne beigesetzt. Gepflegte Gräber mit Kerzen, Blumen und kleinen Figürchen.

Die Grabtafeln tragen Namen wie Shirley, Rico, Jacky oder Merlin und sind ebenso gepflegt wie die Lichter, die Blumen und die Pflanzen, die auf keiner der Grabstellen fehlen. „Die Menschen, die hier ihre verstorbenen Haustiere bestatten lassen, wollen die Erinnerung an ihre lieb gewonnenen Vierbeiner aufrechterhalten“, sagt Ina Hahn. Sie hat gemeinsam mit ihrem Mann, dem Arzt für Innere Medizin, Dr. Lars Hahn, vor gut zwei Jahren den Tierfriedhof an der Riemker Straße eröffnet. „Meistens sind doch Hunde oder Katzen regelrecht Familienmitglieder. Wenn die Tiere dann sterben, empfindet die ganze Familie Trauer und sucht zugleich einen würdigen Platz für die letzte Ruhestätte.“

Auch Anonyme Tierbestattungen sind möglich

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Der „Tierfriedhof am Hahnhof“ bietet solche Möglichkeiten. Zum großen Teil werden Reihengräber angeboten, aber auch Einzelgräber gehören dazu. Anonyme Tierbestattungen sind ebenso möglich wie Urnenbeisetzungen. Darüber hinaus ist an einer eigens gebauten kleinen Brücke ein Streufeld für die Asche des Tieres nach der Kremierung angelegt.

Mittlerweile sind weit über 60 Tiere auf dem Gelände beigesetzt. Um die Anlage des Grabes und den Bodenaushub kümmern sich die Besitzer des Friedhofs, die Grabpflege liegt in den Händen der Tierbesitzer. Die Preise richten sich nach Größe des Tieres und Bestattungsart. Beispielsweise kostet ein Grab für eine Katze oder einen kleineren Hund (zwei bis zehn Kilo) 195 Euro, wobei in dem Preis eine dreijährige Liegezeit enthalten ist. Wer die Liegezeit um ein Jahr verlängern will, zahlt 65 Euro. Für den Aushub und die Grabeinfassung mit Steinen kommen einmalige Kosten von 80 Euro hinzu.

Spende für Tierschutzverein

Eine Spende für das Tierheim Herne/Wanne-Eickel erhielt dessen Vorsitzender Fritz Pascher von Ina Hahn, der Geschäftsführerin des Tierfriedhofs.
Eine Spende für das Tierheim Herne/Wanne-Eickel erhielt dessen Vorsitzender Fritz Pascher von Ina Hahn, der Geschäftsführerin des Tierfriedhofs. © Bastian Haumann

Das Gelände ist nicht öffentlich zugänglich. Diejenigen, die eine Grabstelle gemietet haben, erhalten einen Schlüssel für das Eingangstor und „können somit zu jeder Zeit auf den Friedhof“, erläutert Ina Hahn. Das rund 10 000 Quadratmeter große Grundstück bietet für die Bevölkerung aus Herne und Umgebung die Möglichkeit der ortsnahen Tierbestattung. Die nächst gelegenen Tierfriedhöfe sind in Dortmund und in Münster, berichtet Ina Hahn. Da sie und ihr Mann sich eng mit dem Tierschutz verbunden wissen, erhielt jetzt der Herner Tierschutzverein eine Spende von 300 Euro.

>>> Bestattung auf dem eigenen Grundstück

  • Wer sein Haustier nicht auf dem Friedhof bestatten kann oder will und ein eigenes Grundstück hat, kann es auch dort beerdigen. Das Grundstück darf nicht im Wasser- oder Naturschutzgebiet liegen.
  • Das Grab muss ein bis zwei Meter von öffentlichen Gehwegen entfernt sein. Die Leiche muss tief eingegraben werden.