Herne. . 45 Haustiere sind nach knapp einem Jahr auf dem Tierfriedhof Riemker Straße bestattet worden. Vor allem Hunde fanden dort die letzte Ruhe.

  • Tierfriedhof Riemker Straße zieht knapp ein Jahr nach Eröffnung Bilanz
  • 45 Hunde und Katzen sind auf Areal in Herne-Süd bestattet worden
  • Auch Tierbesitzer aus anderen Städten nutzen den „Tierfriedhof am Hahnhof“

Am Anfang war Shirley: Zum Jahresbeginn 2016 ist die Jack-Russell-Hündin der Hernerin Erika Hell als erstes Tier auf dem neuen Tierfriedhof an der Riemker Straße 21 beigesetzt worden. Ein knappes Jahr später haben rund 44 weitere Hunden und Katzen auf dem Areal in Herne-Süd ihre letzte Ruhestätte gefunden. Einige Bereiche des Herner Tierfriedhofs sind aber noch immer eine Baustelle.

Die Hündin Bine (2007-2016) ist in diesem Einzelgrab bestattet worden.
Die Hündin Bine (2007-2016) ist in diesem Einzelgrab bestattet worden. © Rainer Raffalski

In bisher acht Reihengräbern und drei Einzelgräbern haben Tierbesitzer die Asche oder Leichname ihre verstorbenen Lieblinge Bine, Tütty, Teddy, Puma und wie sie alle heißen beigesetzt. Grablichter, Blumengestecke, Engel, vereinzelte Tierfiguren oder auch mal ein letzter Gruß schmücken die Gräber. Wie bei Jacky: „Deine Pfoten haben große Spuren in unseren Herzen hinterlassen“, steht dort als Botschaft auf einer Steinplatte geschrieben.

Weitere Tiere seien auf dem anonymen Rasen-Grabfeld bestattet worden, berichtet Ina Hahn. Die 48-Jährige betreibt den „Tierfriedhof am Hahnhof“, so der offizielle Name, gemeinsam mit ihrem Mann, dem Herner Mediziner Lars Hahn.

Bau von barrierefreien Wohnungen

Und auch ein unter einer „Regenbogenbrücke“ gelegenes Feld ist bereits genutzt worden: Frauchen und Herrchen haben dort die Asche ihrer toten Tiere verstreut. Schließlich: Als Dienstleister hat der Tierfriedhof im ersten Jahr weitere Haustiere zum Krematorium gefahren. „Viele nehmen sich die Asche anschließend in einer Urne mit nach Hause“, weiß Mitarbeiter Holger Allmüller.

Kunden seien sehr dankbar dafür, dass sie ihre Tiere ortsnah bestatten könnten, sagt Ina Hahn. Hintergrund: Der nächstgelegene Tierfriedhof ist in Dortmund. Auch jenseits der Stadtgrenzen hat die Anlage an der Riemker Straße bereits Beachtung gefunden: So habe in der vergangenen Woche eine türkische Familie aus Bottrop ihren Kangal - ein türkischer Hirtenhund - in einem Einzelgrab beigesetzt, erzählt Holger Allmüller. Apropos Hund: Der Herner Tierfriedhof nimmt zwar Haustiere aller Art auf, doch bisher sind nur Hunde und wenige Katzen bestattet worden.

Baubeginn für Wohnhaus in Kürze

Ein Teil des Grundstücks ist noch immer eine Baustelle: Ein Haus mit sechs barrierefreien Wohnungen soll dort entstehen. Die Baugrube ist bereits ausgehoben, daneben türmt sich ein großer Erdhaufen. Sie hätten lange auf die Baugenehmigung warten müssen, begründet Ina Hahn die zeitliche Verzögerung. Bis Jahresende soll nun das Wohnhaus stehen.

Nach Fertigstellung sollen dann auch noch ein weiterer Weg für den Tierfriedhof befestigt sowie der Zaun komplettiert werden. Die bereits auf dem Tierfriedhof aufgestellten Wohncontainer für die Verwaltung der Einrichtung - zurzeit gibt es nur eine provisorische Lösung - will Holger Allmüller dagegen schon in Kürze in Betrieb nehmen.

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Haustiere aller Art können auf dem „Tierfriedhof am Hahnhof“ für eine Liegezeit von mindestens drei Jahren bestattet werden - vom Hamster übers Kaninchen bis hin zur Dogge.

Die Kosten richten sich nach Größe des Tieres und Bestattungsart. So kostet beispielsweise die einfache Beisetzung eines kleinen Hundes (zwei bis zehn Kilo) im Reihengrab 275 Euro.

Weitere Informationen unter tierfriedhof-herne.de