Düsseldorf. . Kommunen in NRW bitten Hundehalter höchst unterschiedlich zur Kasse. Das zeigt ein Vergleich des Bundes der Steuerzahler. Großstädte sind besonders teuer.

Laut Eigenwerbung ist das ostwestfälische Verl eine "moderne Stadt", die "alles zu bieten hat, was das Leben lebenswert macht". Hundehalter vor allem in Großstädten NRWs dürfen jedenfalls Tränen in den Augen stehen, dass sie nicht in Verl leben: Bei der Höhe der Hundesteuer nämlich ist das 25.000-Einwohner-Städchen im Kreis Gütersloh NRW-weit derzeit nicht zu unterbieten. Das zeigt der jüngste Vergleich unter NRW-Kommunen durch den Bund der Steuerzahler.

Das Ergebnis: wer in Großstädten auf den Hund kommt, muss am meisten zahlen. In Kleinstädten hingegen sind die Tarife für die felligen Vierbeiner in der Regel niedrig.

Wer etwa in Verl einen Hund anmeldet, zahlt im Jahr 24,60 Euro Hundesteuer. In Hagen hingegen das 7,3-fache: 180 Euro. Damit liegt Hagen an der Spitze. Mit 160 Euro bei einem Hund folgen dicht dahinter Bochum, Essen, Dortmund, Mülheim und Wuppertal.

Die Liste aller Städte und Steuern

Je mehr Hunde man hält, desto teurer wird es. Die Devise freilich gilt in den meisten NRW-Kommunen. Wer in Wuppertal drei Hunde angemeldet hat, zahlt 288 Euro je Tier - das ist der Spitzenwert in NRW. Essen, Oberhausen und Witten lassen sich je Tier 252 Euro überweisen. Platz drei in der Rangliste der untersuchten 126 größten Kommunen in NRW.

Duisburg und Bochum sind Kampfhunde-freundlich

Selbst Blindenhunde werden in einzelnen Kommunen besteuert, hat der BdST NRW herausgefunden: Recklinghausen, Bad Salzuflen und Bonn sind jedoch "Ausnahmen", heißt es. In den meisten Städten sind Hunde, die hilflosen Personen assistieren, "zumindest anteilig von der Hundesteuer befreit".

Für Kampfhunde lassen Kommunen Hundehalter in der Regel besonders tief in die Tasche greifen. Mit 1320 Euro je Tier werden sie in Monheim im Kreis Mettmann landesweit am höchsten besteuert.

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In Bochum hingegen werden nur 156 Euro fällig, in Duisburg gar nur 132 Euro. Düsseldorf und auch Emmerich verlangen dem gegenüber 600 Euro; wer in der Landeshauptstadt zwei oder sogar drei Kampfhunde hält, zahlt dort sogar 900 Euro je Tier.

Aber der Bund der Steuerzahler hat ermittelt: In 26 Städten reduziert sich die Extra-Steuer für Kampfhunde, wenn die Halter einen Verhaltenstest mir ihren Hunden durchgeführt haben und einen sogenannten Verhaltensnachweis vorlegen können.

Hunde aus Tierheimen sind eine Zeit lang von der Steuer befreit

Dass Kommunen in Sachen Hund auch großzügig sein können, zeigt sich laut BdST NRW landesweit in immerhin 53 der untersuchten Städte: Dort versuchen die Kommunen die örtlichen Tierheime zu unterstützen, indem sie Hunde, die aus Tierheimen geholt werden, von der Steuer befreien - jedenfalls eine Zeit lang.

In Erkrath bei Düsseldorf, in Gladbeck, auch in Hagen etwa bleibt ein Hund aus dem Tierheim sogar zwei Jahre von der Steuer befreit. In Iserlohn gar für drei Jahre. Meist aber bleiben Hunde aus dem Tierheim für ein Jahr steuerfrei, wie etwa in Bottrop, Essen oder Herne. Mit sechs Monaten sind Recklinghausen, Kamen und Dülmen eher knauserig.

Was der Bund der Steuerzahler in keiner der untersuchten Städte registriert hat, wundert indes wohl kaum: "Im Vergleich zum Vorjahr hat leider keine der aufgeführten Kommunen ihre Hundesteuersätze verringert".

In zehn Städten hingegen wurde die Hundesteuer für 2015 erhöht. Süffisant ergänzt der Steuerzahlerbund seine Meldung noch mit diesem Hinweis: "Im vergangenen Jahr, als die Kommunalwahl vor der Tür stand, hatten an eine Erhöhung der Hundesteuer nur drei Städte gedacht".