Bochum. .
Totschlag in Bochums besseren Kreisen: Der am Samstag tot in seiner Wohnung gefundene Banker ist offenbar von seiner 31-jährigen Geliebten, die mit einem Arzt verheiratet ist, erstochen worden, dies teilte die Polizei am Donnerstag mit. Er glaubte, der Vater ihres neugeborenen Babys zu sein und hatte der Frau angekündigt, ihrem Ehemann von der Beziehung zu berichten.
Die Polizei veröffentlichte am Donnerstag weitere Informationen zu der Tat, die sich in der Nacht zum 3. September in der Wohnung des 36-Jährigen in der Gilsingstraße in Bochum-Ehrenfeld ereignet hatte. Der getötete Bochumer, der an der Börse in Frankfurt gearbeitet hatte, wurde durch gut ein Dutzend Stichverletzungen getötet. Tatwaffe soll ein Käsemesser gewesen sein, das die Polizei in der Wohnung der 31 Jahre alten Tatverdächtigen, der Geliebten des Mannes fand. Die Frau hatte noch versucht, das Messer in einer Mülltüte mit anderen blutverschmierten Gegenständen zu entsorgen. Bei ihrer Verhaftung gab sie an, nicht in der Wohnung des Mannes gewesen zu sein. Seitdem schweigen die Frau und ihr Ehemann, ein Arzt.
Das Opfer glaubte, der leibliche Vater des Babys zu sein
Seit Sonntag sitzt die Tatverdächtige aus Bochum in der JVA Gelsenkirchen in U-Haft. Laut Polizei hatte sie mit dem jetzt Verstorbenen über ein Jahr lang eine Beziehung. Ihr Ehemann, mit dem sie seit 2008 verheiratet ist und in dessen Praxis sie arbeitet, wusste nichts von der Affäre. Vor zweieinhalb Wochen hat die Frau ein Kind zur Welt gebracht. Der getötete 36-Jährige glaubte offenbar, der Vater des Babys zu sein und drohte der Frau damit, ihrem Ehemann von ihrer Affäre zu berichten. Wer tatsächlich der Vater des Säuglings ist, konnte die Polizei noch nicht klären. Derzeit befindet sich das Kind in der Obhut des Ehemannes der 31-Jährigen. Die Ehe war bislang kinderlos.
Polizei stellte wahre Todesursache erst bei der Obduktion fest
Zunächst hatte die Polizei mitgeteilt, dass der 36-Jährige durch einen Zimmerbrand ums Leben gekommen ist. Er habe im Bett geraucht und sei eingeschlafen. Am Samstagmorgen hatten Anwohner die Feuerwehr informiert, die den Mann nur noch tot aus seiner brennenden Wohnung bergen konnte. Erst die Obduktion ergab die wahre Todesursache. Ob die verhaftete 31-Jährige das Feuer absichtlich gelegt hat, um Spuren zu verwischen, teilte die Polizei nicht mit.
Ihr Verteidiger Egbert Schenkel hielt sich am Mittwoch bedeckt: „Meine Mandantin ist verzweifelt und macht von ihrem Schweigerecht Gebrauch. Unter anderem auch daraus resultiert meine anwaltliche Schweigepflicht“, sagte er der WAZ-Mediengruppe.