Oberhausen/Duisburg. Der 43-jährige Mann leidet unter einer paranoiden Schizophrenie und hatte im September einen Nachbarn lebensgefährlich mit dem Messer verletzt.
Mit der unbefristeten Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus endete am Mittwoch vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen einen 43-jährigen Mann aus Oberhausen. In der Nacht zum 10. September 2017 hatte er Am Froschenteich einen 35-jährigen Nachbarn durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt.
Gegen 0 Uhr hatte er dem in einem Mehrfamilienhaus neben ihm wohnenden Mann am Stromkasten die Sicherung heraus gedreht. Als der Zeuge die Wohnung verließ, um nachzuschauen was los war, stach der Beschuldigte laut Anklageschrift unvermittelt zu.
„Ich habe gedacht, er hätte mich geschlagen“, berichtete das Opfer. Erst dann habe er das Blut gesehen. Er konnte sich noch in die Wohnung eines anderen Nachbarn schleppen, der den Rettungswagen rief. Eine Not-Operation rettete dem 35-Jährigen, der durch eine Verletzung der Lunge und der Leber viel Blut verlor, das Leben.
Der Beschuldigte gab zu, dass er sich geirrt habe. Er habe geglaubt, bei dem Nachbarn, der erst wenige Monate zuvor eingezogen war, habe es sich um jenen Mann gehandelt, der ihn seit Jahren mit Gesang quäle. Dafür habe er sich durch die Tat rächen wollen.
Gutachter diagnostiziert paranoide Schizophrenie
Vor Gericht zeigte sich die geistige Verwirrtheit des Mannes: Er berichtete, er werde seit Jahren durch geheime Signale und Drogen manipuliert, der russische Geheimdienst habe ihm einen Sender ins Gebiss implantiert. Der 43-Jährige zeigte sich erbost darüber, dass ein psychiatrischer Sachverständiger die Angaben, die er ihm gemacht hatte, ungeschützt vor Gericht ausplauderte. „Der verrät hier Staatsgeheimnisse.“
Im Gegensatz zum Beschuldigten hielt der Gutachter die Diagnose einer paranoiden Schizophrenie für absolut zutreffend. Da von dem unzurechnungsfähigen Mann weitere Straftaten zu erwarten seien, sei eine Unterbringung zum Schutz der Allgemeinheit unerlässlich.