Oberhausen. . Der Angriff durch den Oberhausener erfolgte ohne Vorwarnung, als ein Rentner-Ehepaar am Kanal picknickte. Jetzt zogen Richter die Konsequenz.
- Täter stieß fliehender Rentnerin sieben Zentimeter langes Messer in den Rücken
- Der 27-jähriger Oberhausener will Stimmen gehört haben, die ihn vor einer Gefahr warnten
- Gutachter überzeugt: Ohne intensive ärztliche Betreuung kommt es zu weiteren schweren Straftaten
Für ein Paar, das mit seinen Enkeln am 27. August 2016 am Rhein-Herne-Kanal in Oberhausen picknickte, endete der schöne Sommertag mit einem traumatischen Erlebnis. Ein offenbar psychisch gestörter Mann verletzte die 67-jährige Frau und ihren Lebensgefährten (59) mit einem Messer schwer. Das Landgericht Duisburg wies den 27-Jährigen am gestrigen Mittwoch dauerhaft in eine psychiatrische Einrichtung ein.
Zeugen war das seltsame Verhalten des Mannes schon vor der blutigen Tat aufgefallen. Er belästigte Leute und schwamm voll bekleidet durch den Kanal. Dann setzte er sich zu der 67-Jährigen auf die Picknickdecke, fummelte in den Lebensmitteln herum. Als die Rentnerin ihn empört ansprach, griff er sich das auf der Decke liegendes Messer und attackierte die Frau.
Lebensgefährliche Lungenverletzung
Er stieß der Fliehenden die sieben Zentimeter lange Klinge in den Rücken. Die Frau erlitt eine lebensgefährliche Lungenverletzung. Der Lebensgefährte versuchte, den Täter von der Frau abzulenken. Es kam zu einem Gerangel, bei dem ihm der 27-Jährige in den Bauch schnitt.
In dem mehrtägigen Prozess musste die Strafkammer über den Antrag der Staatsanwaltschaft entscheiden, den schwer gestörten schuldunfähigen 27-Jährigen zum Schutz der Allgemeinheit unbefristet in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen.
Ein Gutachter hatte keinen Zweifel daran, dass es ohne intensive ärztliche Betreuung zu weiteren schweren Straftaten kommen könne. Der 27-Jährige, der 14 Vorstrafen hat, und wegen Diebstählen mehrfach hinter Gittern saß, leidet unter einer Psychose. Am Tattag hörte er Stimmen, die ihn warnten, dass ihm jemand nach dem Leben trachte. Aus seiner Sicht hatte sich der 27-Jährige nur gegen eine Bedrohung gewehrt, die es in Wahrheit gar nicht gab.