Madrid. . Die Krankenschwester Teresa Romero infizierte sich mit dem Todesvirus, als sie freiwillig einem an Ebola erkrankten Patienten half. Sie wurde beschuldigt, selbst schuld zu sein, ihr Hund eingeschläfert. Doch sie überwand die Krankheit - und die Spanier feiern sie jetzt als Heldin.
Heldinnen und Helden werden nicht geboren, sondern durch Herausforderungen des Lebens dazu gemacht – wie die spanische Krankenschwester Teresa Romero. Sie hatte traurige Berühmtheit erlangt als erste Person, die sich innerhalb Europas mit dem Ebola-Virus ansteckte. Und zwar während eines Freiwilligen-Einsatzes am Bett eines Ebola-Kranken im Madrider Hospital Carlos III. Nachdem ihr Leben tagelang am seidenen Faden hing, besiegte sie jetzt den heimtückischen Virus. Und sie wird nun im spanischen Volk als Beispiel für menschliche Opferbereitschaft gefeiert.
„Ganz Spanien schaut auf sie“, sagte gerührt eine ihrer Freundinnen, nachdem sie Teresa besucht hatte. Die 44-Jährige sei körperlich noch schwach, aber „sehr bewegt“ angesichts der großen Anteilnahme im spanischen Königreich. Draußen, vor dem Krankenhaustor, steht eine ganze Flotte von TV-Übertragungswagen. Drinnen, in Zimmer acht der Isolierstation des Krankenhauses Carlos III., gelangten viele Informationen bisher nur gefiltert zu Teresa. Weil die um ihr Leben kämpfende Patientin geschont werden sollte, hatte man Telefon, TV und Radio im Zimmer abgeschaltet.
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So wird man ihr vorsichtig beibringen müssen, dass ihr treuer vierbeiniger Gefährte, der zwölfjährige Mischlingshund „Excalibur“, von den spanischen Gesundheitsbehörden zwangsweise eingeschläfert worden war. Aus Sorge, dass auch das Haustier mit Ebola infiziert gewesen sein könnte. Und obwohl Teresas Ehemann Javier Limón auf Knien gefleht hatte, den Familienhund „nicht zu töten, sondern zunächst unter Quarantäne zu stellen“.
Auch leichtfertige Anschuldigungen gegen Teresa, wonach die Krankenschwester sich durch „Unvorsichtigkeit“ mit dem Ebola-Virus infiziert habe und selbst an ihrer Erkrankung schuld sei, wird sie verdauen müssen. Diese fragwürdige Behauptung war von den Verantwortlichen der Gesundheitsverwaltung in Madrid gestreut worden. Wohl auch, um von eigenen Fehlern in der spanischen Ebola-Krise abzulenken. Inzwischen weiß man, dass jenes Krankenhaus, in dem Teresa sich ansteckte, nicht für die Behandlung des Ebola-Virus’ gerüstet war und die Mitarbeiter unzureichend geschützt wurden.
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„Wir sind alle Teresa“, solidarisierten sich Tausende Schwestern und Ärzte in Spanien mit der Pflegerin und verwehrten sich dagegen, „eine Heldin zum Sündenbock zu machen“. Sie warfen der konservativen spanischen Gesundheitsministerin Ana Mato vor, durch Missmanagement Spaniens Ebola-Krise verursacht zu haben. Teresas Ehemann Javier Limón, der ebenfalls im Krankenhaus Carlos III. unter Quarantäne steht, aber bisher keine Krankheitssymptome zeigte, kündigte an, die Verantwortlichen „wegen der großen Schlamperei im Umgang mit Ebola“ vor Gericht zu bringen.
Teresa Romero ließ derweil der Öffentlichkeit ausrichten, dass sie sich auch nach ihrer Heilung nicht von ihrem Samariterwerk abbringen lassen werde. Sie wolle als Krankenschwester an ihren Arbeitsplatz zurückkehren und habe keine Angst, erneut Ebola-Patienten zu pflegen. Zudem wolle sie ihr Blutplasma spenden, mit dessen Ebola-Antikörpern vielleicht andere Kranke gerettet werden könnten. Es gibt also doch Hoffnung und gute Nachrichten im globalen Ebola-Drama.