Hamburg. . Sind Stoffe von Siegfried Lenz nichts fürs Fernsehen? Die Antwort lautet: nein. Die ARD lieferte respektable Verfilmungen, allen voran „Das Feuerschiff“. Als der Lenz-Schauspieler schlechthin erwies sich Jan Fedder, der ein feines Gespür für Zwischentöne zeigte.

Das Erste ehrt den verstorbenen Schriftsteller Siegfried Lenz mit einer Wiederholung der Verfilmung seines wohl berühmtesten Romans "Das Feuerschiff" (Mittwoch, 20.15 Uhr). Der ursprünglich vorgesehene Film "Let’s Go" wird nach Angaben der ARD zu einem späteren Zeitpunkt ausgestrahlt.

Für die Verfilmung der Lenz-Stoffe wurde das passende Gesicht gefunden: Jan Fedder. Der Mann, der als Volksschauspieler in den Serien "Großstadtrevier" und "Neues aus Büttenwarder" sein Publikum als handfester, wortkarger Muster-Norddeutscher findet, erwies sich als sensibler Charakter-Darsteller mit feinem Gefühl für Zwischentöne.

Auf dem "Feuerschiff" ist Fedder ist Kapitän Johann Freytag. Freytag steht für "Das Feuerschiff". Dieses Feuerschiff hat seinen letzten Einsatz. Es hat als ewig verankerter Leuchtturm Tausenden Schiffen zur sicheren Passage verholfen, nun ist auch das vorbei.

Auch interessant

Doch des Feuerschiffs letzte gute Tat bringt dem alten Mädchen, wie es liebevoll genannt wird, seinen schwärzesten Tag. Denn die eben aufgenommenen Schiffbrüchigen sind flüchtige Raubmörder, eiskalt der eine, verrückt der andere, beides gar der dritte.

Melancholische See-Ballade

Dass Drehbuch-Autor Lothar Kurzawa das Lenz-Original um eine Romanze erweiterte, macht die Geschichte eher schlechter als besser. Die melancholische See-Ballade ist dennoch sehenswert, und das ist einem gut aufgelegten Ensemble zu verdanken. Einzig der sonst so überzeugende Axel Milberg bleibt unter seinen Möglichkeiten.