Essen. Für seine neuen Smartphone-Modelle iPhone 6 und iPhone 6 Plus verlangt der Hersteller Apple stolze Summen. Die hat nicht jeder mal eben so übrig. Doch wer sein gebrauchtes Smartphone zu Geld macht, kann die Anschaffungskosten verringern. Wie das geht und was selbst ältere Modelle noch einbringen.

Nicht mal eine Stunde hat es gedauert, da waren beim Verkaufsstart des neuen iPhone 6 im Düsseldorfer Apple Store fünf der sechs Modelle ausverkauft. Nur das günstigste war dort wenig später noch zu bekommen: das iPhone 6 mit 16 Gigabyte Speicher für 699 Euro.

Es sind stattliche Preise, die Apple da vorgibt. Für das Topmodell der neuen iPhone-Serie verlangt der Hersteller satte 999 Euro. Nicht jeder kann sich diese Summen mal eben so aus dem Ärmel schütteln. Doch es gibt eine Möglichkeit, die Anschaffungskosten zu reduzieren: Man macht sein altes Smartphone zu Geld.

Online-Ankaufdienste

Im Internet findet man mehrere Dienstleister, die gebrauchte Smartphones und Handys kaufen. Einen guten Überblick bietet zum Beispiel die Webseite handyverkauf.net. Dort kann man in einer Suchmaske den Namen seines Handys eingeben und erhält anschließend eine Liste mit den Ankaufpreisen der beliebtesten Portale.

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Von Melanie Meyer und Daniel Schreckenberg

Alternativ kann man sich auch direkt bei den einzelnen Anbietern informieren, was das Altgerät noch wert ist. Auf Seiten wie verkaufsuns.de, rebuy.de, wirkaufens.de oder flip4new.de muss man dafür zunächst Fragen zum Zustand des Handys beantworten. Auch wollen die Anbieter wissen, ob Zubehör wie Ladekabel und Akku vorhanden und funktionstüchtig sind.

Für ein iPhone 5S mit 64 Megabyte Speicher im Topzustand bieten die Portale zwischen 425 und 529 Euro, ein Samsung Galaxy S5 mit gleicher Speicherkapazität erreicht im besten Fall 337 Euro. Aber selbst ältere Modelle wie etwa das Samsung Galaxy S2 oder das iPhone 3G in gepflegtem Zustand bringen dem Besitzer noch zwischen 70 und 100 Euro ein.

Verkaufen bei Ebay

Noch ein bisschen mehr Geld lässt sich in der Regel bei Ebay mit dem alten Smartphone machen. Der Online-Marktforschungsdienst Terapeak hat jene Modelle ermittelt, die beim Internetauktionshaus den höchsten Preis erzielen. Spitzenreiter war im August 2014 Apples iPhone 5S 64GB mit 616 Euro, gefolgt von der 32GB-Variante mit 513 Euro und dem LG G3 32GB, das für durchschnittlich 434 Euro den Besitzer wechselte. Aber auch ältere Modelle werden noch gut angenommen und gehören sogar zu den Verkaufsschlagern. Für das iPhone 4S 16GB machten die Käufer im Durchschnitt 206 Euro locker. Das iPhone 4 16GB wird man für etwa 140 Euro los, das Samsung Galaxy S3 16GB bringt 144 Euro und ein HTC One 32GB 215 Euro.

Möglichst viel herausholen

Natürlich erzielen solche Geräte beste Preise, die so gut wie neu aussehen. Doch ein Smartphone ohne Schrammen durch die Jahre zu bringen, ist fast unmöglich. Je nach Wertigkeit des Geräts kann es sich deshalb lohnen, vor dem Verkauf noch ein wenig in das gute Stück zu investieren. Handyreparaturläden bereiten Smartphones fachgerecht auf. Allerdings kann die Ausbesserung oder der Austausch ganzer Komponenten beim Profi schon mal bis zu 200 Euro kosten. Doch auch hier gibt es Spartipps. „Wenn ein Smartphone der Samsung-Galaxy-Serie Kratzer oder Risse auf dem Display hat, wird oft vorgeschlagen, die ganze Einheit auszutauschen. Das ist aber nicht immer nötig“, sagt Mustafa Mchaali vom Düsseldorfer Phone Repair Store: „Meist reicht es schon, nur das Glas zu wechseln.“

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Alternativ kann man sich Ersatzteile günstig im Internet bestellen. Allerdings braucht es für den Einbau häufig handwerkliches Können. Nicht so beim iPhone 4 oder 4GS, sagt Mchaali: „Einen beschädigten Rahmen oder Backcover auszutauschen, schafft man bei diesen Modellen innerhalb von fünf Minuten. Das sind nur zwei Schrauben und die Ersatzteile gibt es für sieben, acht Euro im Internet.“

Von Display-Polituren, die das Entfernen von Kratzern versprechen, hält Mchaali nichts. Besser sei es, mit einer Schutzfolie vorzubeugen. „Da kann man mit einem Hammer draufhauen, da passiert gar nichts.“ – Ein Tipp, den man dann beim neu erstandenen iPhone 6 beherzigen kann.