Mainz. . “Ray Donovan“ muss ran, wenn in Hollywood etwas aus dem Ruder lief. So richtig aus dem Ruder. Folgerichtig wendet Ausputzer Donovan Methoden an, die nicht unbedingt im Gesetzbuch stehen. Hauptdarsteller Liev Schreiber ist brillant. Der Sendertermin im ZDF ist es nicht.

Bei Robert Lembkes „Was bin ich?“ hätte das Rateteam so seine Probleme gehabt mit diesem Mann. „Fixer“ nennen die Amerikaner den Job, den "Ray Donovan" (ZDF, Freitag, 12.9., 23.45 Uhr) ausübt. Was sich am besten mit „Problemlöser“ übersetzen lässt.

Einer wie Donovan, sehr gut gespielt von Liev Schreiber, kommt nicht, wenn der Nachbar zu oft grillt. Da müssen schon andere Dinge passieren. Wenn – was bei den Reichen und Schönen in Hollywood offenbar nicht ungewöhnlich ist – zum Beispiel nach durchzechter Nacht eine tote Prostituierten neben einem im Bett liegt oder wenn man als von Frauen geliebter Action-Star mit einem Transsexuellen im Bett erwischt wird, dann ist Ray der richtige Mann. Allerdings sollte man ihn nicht fragen, wie er die Sache angeht.

Nur die eigenen Probleme, die kann dieser Mann nicht lösen. Nie hat er Zeit für Frau und Kinder. Ein Bruder ist schwer krank, ein anderer säuft und zu allem Überfluss ist da auch noch sein Vater Mickey (Oscar-Preisträger und Angelina-Jolie-Vater John Voight), der früher als erwartet aus dem Gefängnis entlassen wird, in das Ray ihn einst gebracht hat.

Ray Donovan zeigt beeindruckend die dunklen Seiten der Traumfabrik, glänzt durch hervorragende Besetzung und Dialoge – eine überdurchschnittliche Drama-Serie. Schön, dass das ZDF sie zeigt, schade, dass das so spät geschieht.