San Francisco. Beim Erdbeben in Kalifornien sind mindestens 120 Menschen verletzt worden, drei von ihnen schweben noch in Lebensgefahr. Trotz der schweren Schäden - 100 Häuser sind unbewohnbar, 20.000 Menschen ohne Stromversorgung - ist San Franciscos Stadtdirektor erleichtert: “Es hätte schlimmer kommen können“.
Nach dem schwersten Erdbeben seit einem Vierteljahrhundert haben in Nordkalifornien die Aufräumarbeiten begonnen. Nach Schätzungen der US-Erdbebenwarte USGS liegt die Schadenssumme bei etwa einer Milliarde Dollar (etwa 760 Millionen Euro), wie die "Los Angeles Times" am Montag berichtete.
Die Aufräumarbeiten sollen laut Behörden noch etwa eine Woche andauern. Trotz Schäden und mehr als 100 Verletzten machte sich dabei zunehmend Erleichterung breit: "Es hätte schlimmer kommen können", sagte der Stadtdirektor von Napa, Mike Parness.
Das Beben der Stärke 6,0 hatte die Region nördlich der Metropole San Francisco am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) erschüttert. Nach Medienberichten wurden mindestens 120 Menschen verletzt. Drei von ihnen schwebten dem "San Francisco Chronicle" zufolge am Sonntagnachmittag noch in Lebensgefahr. Dazu zählt ein Kind, das von den Trümmern eines zusammengestürzten Kamins getroffen wurde.
Gouverneur rief Notstand aus
An zahlreichen Gebäuden vor allem in Napa entstanden Schäden. Etwa 90 bis 100 Häuser seien vorerst für unbewohnbar erklärt worden, berichteten die "Los Angeles Times" und der "Chronicle". Nachdem 70 000 Menschen vorübergehend von der Stromversorgung abgeschnitten waren, ging die Zahl bis zum frühen Abend auf knapp 20 000 zurück.
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Den Berichten zufolge waren auch nur einige Straßen so schwer beschädigt, dass sie gesperrt werden mussten. Zudem seien alle Brücken in der Region intakt geblieben. Weil Dutzende Wasserleitungen bei dem Beben gebrochen waren, sollen nach Angaben von Parness in Napa Stationen eingerichtet werden, in denen Bürger, die von der Versorgung abgeschnitten waren, Wasser erhalten können. Der Gouverneur von Kalifornien, Jerry Brown, hatte zuvor den Notstand für die Region ausgerufen. Damit kann rasch Hilfe aus Washington in die betroffenen Gebiete fließen.
Es war das schwerste Beben in der Region seit 25 Jahren. Aber da es sich um 3.20 Uhr am frühen Morgen ereignete, waren die Straßen und auch viele Geschäfte menschenleer. "Wir müssen uns nur vorstellen, wenn das am Tag passiert wäre", sagte Parness. (dpa)