Essen. . Hunde, die meisten jedenfalls, lieben Bewegung. „Und sie mögen es, sich gemeinsam mit ihrer Bezugsperson zu bewegen“, sagt Hundetrainerin Sylvie Bunz. Damit der Sport für Mensch und Tier zum Vergnügen wird, gelte es aber, einige Dinge zu beachten.
Hunde, die meisten jedenfalls, lieben Bewegung. „Und sie mögen es, sich gemeinsam mit ihrer Bezugsperson zu bewegen. Mit seinem Tier zu joggen, ist deshalb eine Supersache, um dessen Bedürfnissen gerecht zu werden“, sagt Hundetrainerin Sylvie Bunz. Die Expertin der Tierschutzorganisation PETA erklärt, worauf Hundebesitzer beim gemeinsamen Joggen achten sollten.
1.) Die Vorbereitung
Vor dem Training sollten Halter ihren Hund bei einem Tierarzt untersuchen lassen. „Der Arzt sollte abklären, ob Herz-Kreislauf- oder Gelenkerkrankungen vorliegen“, sagt Sylvie Bunz. Sie empfiehlt, mit dem Joggen zu warten, bis der Hund ein Jahr alt ist. „Vorher haben die Tiere noch ein relativ weiches Skelett.“ Große Rassen, etwa die Deutsche Dogge, sollten nicht vor dem zweiten Lebensjahr mitjoggen. Und auch das ist wichtig: Das Tier sollte vor dem Joggen eine Stunde lang nicht gefressen haben. „Bei gefülltem Magen kann es beim Laufen zu einer lebensgefährlichen Magendrehung kommen.“
2.) Eine Frage der Rasse
Für Hunde mit relativ kurzen Beinen oder Übergewicht ist das Joggen nicht optimal. Dies gilt auch für Tiere mit besonders langem Rücken wie dem Dackel. „Auf Dauer schaden die hüpfenden Bewegungen der durchhängenden Wirbelsäule“, so Bunz. Auch für Hunde mit kurzen Nasen (Mops oder Bulldog-Rassen) ist intensives Training gefährlich. „Die Tiere bekommen schlecht Luft. Es kann passieren, dass sie beim Joggen einfach umkippen und sterben.“
Vorsicht auf heißem Asphalt
Was gut ist für den Mensch, ist auch gut fürs Tier. Bestenfalls laufen Hund und Halter auf Wald- oder Feldwegen, um die Gelenke zu schonen.
Für Hunde bergen Asphaltwege im Sommer eine weitere Gefahr. Asphalt kann sich an extrem sonnigen Tagen auf bis zu 60 Grad Celsius erwärmen. Sylvie Bunz: „So hohe Temperaturen führen dazu, dass sich die Tiere unweigerlich die Pfoten verbrennen.“
3.) Konditionsaufbau
Nicht nur der Mensch, auch das Tier sollte beim Joggen nicht gleich übertreiben. „Ich empfehle zunächst eine Viertelstunde kräftig zu laufen, und dann eine Pause zu machen. Hundehalter können sich in der Zeit dehnen oder dem Tier etwas zu trinken geben“, sagt Sylvie Bunz. Im Wochenintervall könne das Training dann gesteigert werden. „Ein erwachsenes, gesundes Tier kann locker mithalten, wenn sein Halter eine Stunde joggt“, so die Expertin.
4.) Die Beobachtung
Nicht nur in der Phase des Konditionsaufbaus sollten Hundehalter ihre Tiere beim Joggen gut beobachten. „Wenn Hunde nicht mehr mithalten können, dann verhalten sie sich nicht viel anders als Menschen. Sie bleiben stehen, hecheln extrem oder legen sich sogar auf den Boden“, weiß Bunz. Dann sei es dringend geboten, eine Pause zu machen oder ganz in den Spazier-Modus zu wechseln.
5.) Der Gehorsam
„Menschen mit Hund und Menschen ohne Hund müssen sorgsam miteinander umgehen.“ Für Sylvie Bunz gehört fürs Joggen ohne Leine das Grundgehorsam dazu. „Wenn der Hund beim Joggen aggressiv auf andere Tiere reagiert oder nicht reagiert, wenn er vorläuft und zurückgerufen wird, sollte er nicht ohne Leine joggen“, sagt Bunz. Gleichzeitig sei das Joggen eine gute Möglichkeit, mit dem Tier zu üben, etwa bei Fuß zu gehen.
Auch interessant
6.) Das Geschirr
Laufen Hunde an der (möglichst zwei Meter langen) Leine sollten sie ein gut sitzendes Brustgeschirr tragen. Das verhindert, dass Tiere einen Schlag in die Wirbelsäule bekommen, wenn sie doch einmal in eine andere Richtung ziehen oder zum Schnuppern abrupt stehenbleiben. Das Geschirr sorgt in diesen Fällen für eine Zugentlastung über die Riemen am Hals. Bunz: „Das Geschirr darf weder zu eng sitzen oder schlabbern.“
7.) Das Trinken
„Hunde schwitzen über ihre Pfoten und sie holen sich Abkühlung durch Hecheln. Sie können ihre Körpertemperatur nicht über ihre Hautporen regulieren“, sagt Sylvie Bunz. Bei hohen Temperaturen könnten sie überhitzen. Wichtig sei deshalb, dem Hund beim Joggen das Trinken zu ermöglichen und nicht in der Mittagshitze, sondern morgens oder abends zu laufen. „Es gibt im Handel mittlerweile Trinkflaschen für Hunde“, so Bunz. Sie hätten einen Schraubverschluss und ein an die Hundeschnauze angepasstes Gefäß.
Auch interessant
8.) Hundesenioren
„Im Durchschnitt ist ein Hund ab acht Jahren ein Senior“, sagt Sylvie Bunz. Und im Seniorenalter sollten sie es mit dem Joggen nicht mehr übertreiben. Eine Möglichkeit, ältere Hunde noch mit einzubinden, seien neuartige Hundebuggys. Sei das Tier erschöpft, könne es in dem Wagen transportiert werden. Bunz: „Zur Not kann man auch einen ausrangierten Kinderwagen nehmen.“