Manila. Zerstörte Häuser, überschwemmte Straßen, von Trümmern erschlagene Menschen: Die Philippinen werden wieder einmal von einem Wirbelsturm heimgesucht. Diesmal sind die Menschen besser vorbereitet als bei Taifun “Haiyan“.
Taifun "Rammasun" hat auf den Philippinen mindestens 25 Menschen in den Tod gerissen. Der Wirbelsturm zog am Mittwoch über den Nordosten des Inselstaats. Windböen von bis zu 170 Kilometer pro Stunde verwüsteten Landstriche und lösten schwere Überschwemmungen aus.
Tausende Bäume und Strommasten knickten um, Straßen wurden verschüttet und Millionen Menschen waren ohne Strom, wie der Katastrophenschutz mitteilte. Einige der Opfer wurden von umstürzenden Bäumen und Wänden erschlagen, andere ertranken in angeschwollenen Flüssen oder wurden vom Blitz getroffen. Mehr als 420 000 Menschen in den östlichen Provinzen der Philippinen hatten aus Angst vor "Rammasun" ihre Häuser verlassen.
In der Hauptstadt Manila mit zwölf Millionen Einwohnern kam das öffentliche Leben zum Stillstand, Schulen waren geschlossen, auch die Börse stellte den Handel ein. Vier Stunden lang tobte der Sturm über der Hauptstadt. Der Flughafen in Manila war stundenlang geschlossen, etwa 250 Flüge fielen aus. Küstennahe Stadtteile standen teils unter Wasser.
Schweres Durchkommen für Rettungsdienste
Entwurzelte Bäume, umgerissene Straßenlaternen und herabgestützte Wellblechdächer und Straßenschilder versperrten Rettungsdiensten den Weg. Nach Angaben der Wetterbehörde soll der Taifun bis Donnerstagnachmittag (Ortszeit) die Philippinen verlassen und Kurs auf Vietnam nehmen.
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Die wichtigsten Aufgaben der Helfer seien nun, die Menschen zu versorgen sowie Strom- und Telekommunikations-Verbindungen wieder herzustellen, sagte ein Sprecher von Präsident Benigno Aquino III. Es werde etwa drei Tage dauern, bis die Stromversorgung im Osten des Landes wieder hergestellt sei, sagte Energieminister Jericho Petilla.
Besser Vorbereitung als früher
Im Gegensatz zu früheren Sturmkatastrophen waren die Philippinen diesmal besser vorbereitet. Die Behörden hatten die Bewohner vorgewarnt.
Vielen sind die schrecklichen Bilder von Tacloban und Umgebung weiter südlich noch in Erinnerung, wo Taifun "Haiyan" im November verheerende Schäden anrichtete. Damals unterschätzten Behörden und Anwohner die Sturmfluten, die teils Hunderte Meter ins Land rollten. Mehr als 6200 Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende Häuser wurden zerstört. Vier Millionen Menschen verloren ihr Heim. (dpa)