Pamplona. Jedes Jahr gibt es Tote und Verletzte bei der Stierhatz von Pamplona. Oft sind die Opfer Touristen, die die Gefährlichkeit der Hunderte Kilo schweren Tiere unterschätzen. Am Tag vor der Eröffnung demonstrierten Tierschützer abermals “gegen die Quälerei“ und “für die Abschaffung der Folter-Fiesta“.

Am Sonntag fiel der Startschuss für das umstrittenste Volksfest Spaniens: Die Stierhatz von Pamplona, bei der in den nächsten acht Tagen morgens jeweils sechs Kampfbullen durch die enge Altstadt getrieben werden. Jedes Jahr gibt es bei diesem fragwürdigen Spektakel hunderte Verletzte, manchmal auch Tote. Oft sind die Opfer ausländische Touristen, die die Gefährlichkeit der mehr als 500 Kilo schweren Hornviecher unterschätzen.

Mit diesem Stiertreiben, bei denen Tausende von Menschen mit den Bullen knapp einen Kilometer durch die Gassen zur Arena rennen, soll der Stadtheilige San Fermín geehrt werden. Am Abend werden die Stiere dann von professionellen Toreros getötet. Hunderttausende Besucher kommen jedes Jahr zum San-Fermín-Fest in die nordspanische Stadt.

„Es lebe San Fermín“, schallt es aus zehntausenden Kehlen, als mittags auf dem Rathausplatz die Feuerwerksrakete in den Himmel steigt. „Chupinazo“ heißt dieser symbolträchtige Schuss, mit dem diese Stier-Fiesta, die bis zum 14. Juli dauert, offiziell eröffnet wird. Die meisten Feiernden kommen in traditioneller Kleidung – weiße T-Shirts, weiße Hosen und ein rotes Tuch.

Am Tag vor der Eröffnung demonstrierten Tierschützer auf dem Rathausplatz „gegen die Quälerei“ und „für die Abschaffung der Folter-Fiesta“. Die Aktivisten der Organisationen AnimaNaturalis und Peta forderten, die Stierrennen und nachfolgenden Kämpfe zu boykottieren. „Wenn du läufst, sterben die Stiere“, stand auf Protestschildern. In Anspielung darauf, dass die Tiere in der Arena der Tod erwartet. „Wir sind nicht grundsätzlich gegen das Fest, sondern nur gegen die Misshandlung der Tiere“, sagte eine Sprecherin von AnimaNaturalis.

Sexuelle Übergriffe

Auch wenn die „Sanfermines“ weiterhin ein touristisches Massenereignis sind, kann dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer mehr Spanier diesen Traditionen den Rücken zukehren. In letzter Zeit wurden einige Stierkampfarenen geschlossen.

Verletzte bei Stierhatz in Pamplona

Schreckensszenen bei der traditionellen Stierhatz in Pamplona: Bei einem Massensturz von Läufern und Stieren sind in der nordspanischen Stadt am Samstag...
Schreckensszenen bei der traditionellen Stierhatz in Pamplona: Bei einem Massensturz von Läufern und Stieren sind in der nordspanischen Stadt am Samstag... © REUTERS
...mehr als 20 Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Am Eingangstor zur Stierkampfarena...
...mehr als 20 Menschen verletzt worden, vier davon schwer. Am Eingangstor zur Stierkampfarena... © REUTERS
...waren vor der Ankunft der Kampfstiere nach Schätzung von Augenzeugen etwa 150 bis 200 Menschen übereinander gestürzt. Offensichtlich hatten...
...waren vor der Ankunft der Kampfstiere nach Schätzung von Augenzeugen etwa 150 bis 200 Menschen übereinander gestürzt. Offensichtlich hatten... © REUTERS
...zu viele Leute versucht, im letzten Augenblick in die Arena zu laufen.
...zu viele Leute versucht, im letzten Augenblick in die Arena zu laufen. © dpa
Der Einlasstunnel unterhalb der Tribüne wurde so zu einer gefährlichen Falle. Die Stiere, die in die Arena...
Der Einlasstunnel unterhalb der Tribüne wurde so zu einer gefährlichen Falle. Die Stiere, die in die Arena... © dpa
...getrieben werden sollten, rannten in die Menschenmenge. Für einige dramatische Sekunden bildete sich ein Knäuel von Menschen und Tieren.
...getrieben werden sollten, rannten in die Menschenmenge. Für einige dramatische Sekunden bildete sich ein Knäuel von Menschen und Tieren. © dpa
Glücklicherweise betrachteten die Kampfstiere die auf dem Boden liegenden Leute nicht als Gegner und schlugen nicht mit den spitzen Hörnern um sich. Die Tiere waren offensichtlich nur darauf bedacht, sich ihren Weg nach vorn zu bahnen.Ein Angestellter hatte die rettende Idee, ein Seitentor...
Glücklicherweise betrachteten die Kampfstiere die auf dem Boden liegenden Leute nicht als Gegner und schlugen nicht mit den spitzen Hörnern um sich. Die Tiere waren offensichtlich nur darauf bedacht, sich ihren Weg nach vorn zu bahnen.Ein Angestellter hatte die rettende Idee, ein Seitentor... © REUTERS
...zu öffnen. Auf diese Weise gelangten die Stiere durch einen Gang unterhalb der Publikumsränge in...
...zu öffnen. Auf diese Weise gelangten die Stiere durch einen Gang unterhalb der Publikumsränge in... © REUTERS
... das Rund der Arena. Dadurch wurde nach Ansicht von Fernsehkommentatoren eine mögliche Tragödie verhindert.
... das Rund der Arena. Dadurch wurde nach Ansicht von Fernsehkommentatoren eine mögliche Tragödie verhindert. © REUTERS
Nach Angaben der Rettungsdienste wurden 21 Menschen in Krankenhäuser gebracht. Viele...
Nach Angaben der Rettungsdienste wurden 21 Menschen in Krankenhäuser gebracht. Viele... © dpa
...von ihnen hatten bei dem Massensturz Quetschungen erlitten. Ein 19-jähriger Baske schwebte in Lebensgefahr.
...von ihnen hatten bei dem Massensturz Quetschungen erlitten. Ein 19-jähriger Baske schwebte in Lebensgefahr. © dpa
...des Schutzheiligen der nordspanischen Region Navarra werden in Pamplona gut eine Woche lang an jedem Morgen Kampfstiere in die Arena getrieben, in der...
...des Schutzheiligen der nordspanischen Region Navarra werden in Pamplona gut eine Woche lang an jedem Morgen Kampfstiere in die Arena getrieben, in der... © REUTERS
...am Abend Stierkämpfe stattfinden. Hunderte von Menschen laufen über die 825 Meter lange Strecke durch die Altstadt vor den Stieren her. Bei Mutproben werden...
...am Abend Stierkämpfe stattfinden. Hunderte von Menschen laufen über die 825 Meter lange Strecke durch die Altstadt vor den Stieren her. Bei Mutproben werden... © dpa
...jedes Jahr Dutzende Läufer verletzt. Die diesjährigen Stiertreiben gehen an diesem Sonntag zu Ende.
...jedes Jahr Dutzende Läufer verletzt. Die diesjährigen Stiertreiben gehen an diesem Sonntag zu Ende. © Getty Images
Stierhatz in Pamplona.
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Schon am Freitag war ein Mann bei der Stierhatz...
Schon am Freitag war ein Mann bei der Stierhatz... © REUTERS
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Nicht nur grauenhafte Bilder von aufgespießten Stierhatz-Teilnehmern, auch massive sexuelle Übergriffe gehören zum Alltag. Der Alkohol fließt in Strömen. Immer wieder sorgen Berichte, dass Frauen von besoffenen Männerhorden sexuell angegriffen und auf offener Straße missbraucht werden, für Empörung. Bürgermeister Enrique Maya forderte die Menge auf, ein „Fest ohne sexistische Aggressionen“ zu feiern.