Helgoland. Helgoland hat einen Flugplatz, aber Platz für eine lange Piste hat es nicht. Piloten fliegen die Insel daher tief an - und das wäre einem Badegast fast zum Verhängnis geworden. Er hielt sich im gesperrten Bereich auf. Ermittelt wird nun aber gegen den Piloten, einen Mann aus dem Ruhrgebiet.
Das war knapp: Ein zu tief fliegender Hobby-Pilot aus dem Ruhrgebiet hat mit seinem Flugzeug im Landeanflug auf Helgoland fast einen Urlauber am Strand erwischt. "Ein Unfall wurde gerade noch haarscharf vermieden", bestätigte Wolfgang Boe, Pressesprecher der Wasserschutzpolizei Husum, am Montag einen Bericht der "Bild"-Zeitung.
Der Strandgast auf der Helgoländer Badeinsel Düne habe den Kopf im letzten Moment noch einziehen und sich auf dem Bauch liegend in den Sand drücken können. Die einmotorige Piper flog nur Zentimeter über dem Liegenden, beschädigte wenige Meter weiter einen Zaun und landete dann auf der dahinter beginnenden Piste, wie ein Video zeigt.
"Der Urlauber hätte dort nicht liegen dürfen"
"Der Urlauber hätte dort nicht liegen dürfen, denn der Strandabschnitt ist als Einflugschneise mit Schildern als gesperrt gekennzeichnet", erklärte Boe. Die Landebahn sei sehr kurz, so dass Piloten versuchten, möglichst am Anfang der Piste auf den Boden aufzusetzen. Die nur leicht beschädigte Maschine sei am Abend wieder ins Ruhrgebiet zurückgeflogen.
Der Pilot, ein 52 Jahre alter Ingenieur aus dem Dortmunder Raum, soll ein erfahrener Flieger sein. "Es tut mir sehr leid, das war keine fliegerische Glanzleistung", zitierte "Bild" den Piloten. Er habe den Mann am Strand beim Landen am Freitagmittag nicht sehen können.
Gegen den Piloten wird jetzt ermittelt
Die Identität des Beinahe-Opfers ist nicht bekannt. Der Mann soll schleunigst den Strandabschnitt verlassen haben. Gegen den Piloten werde wegen des Verdacht eines gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr ermittelt, sagte der Polizeisprecher. (dpa)