Frankfurt. . Der Meisterdetektiv kehrt zurück. Und zwar in der Form seines Lebens. Nie zuvor war Benedict Cumberbatch so gut als Sherlock Holmes wie jetzt, und auch Martin Freeman als Doc Watson läuft zu großer Form. Für die dritte Staffel der BBC-Serie haben wir drei Tipps: gucken, gucken, gucken!

81 Schauspieler haben ihn in 217 Filmen und Serien gespielt. Ganz zu schweigen, von denen, die ihn parodiert haben. Aber so, wie Benedict Cumberbatch ihn am Donnerstag wieder in der dritten Staffel von „Sherlock“ (ARD 21.45 Uhr) spielt, so war der Meisterdetektiv noch nie zu sehen. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Rückkehr des exzentrischen Ermittlers, den die BBC ins Jetzt versetzte. Mit Handy und Zigarette statt Lupe und Pfeife.

Was hat sich verändert?

Nicht viel. Holmes und Watson sind nicht mehr ganz so eng, wie in den ersten Folgen. Watson alias Martin Freeman heiratet Mary, gespielt von Amanda Abbington. Und Sherlock zeigt winzige Spuren von Menschlichkeit. Im großen und ganzen aber bleibt er der hochfunktionale Soziopath, den man so schätzt. Mit messerscharfem Verstand, hochgradig arrogant und schnell gelangweilt – einmal mehr brillant gespielt von Cumberbatch.

Auch die Machart der Filme ist unverändert. Sherlock ist die derzeit wohl schnellste und raffinierteste Serie im internationalen TV. Zur falschen Zeit ein Bier geholt, und man ist raus aus dem Fall. Und wie schon in den vorhergegangenen Staffeln, blickt der Zuschauer dem Meisterdetektiv beim Kombinieren nicht nur über die Schulter, sondern quasi ins Gehirn. Zeitraffer und -lupen, Standbilder, Wechsel der Erzählebenen, eingeblendete Schriftzüge und visuelle Assoziationen – Sherlock spielt mit so ziemlich allem, was die TV-Technik hergibt. Muss man mögen. Genau wie den Humor der Serie.

Worum geht es heute?

Zum Auftakt muss Sherlock in „Der leere Sarg“ einen groß angelegten Terroranschlag in England verhindern. Aber das macht er quasi nebenbei. Viel schwieriger ist es da schon, dem nichts ahnenden Watson beizubringen, dass er noch lebt. Ebenfalls sehr interessant, sind die diversen Theorien, wie Holmes den Sturz vom Hochhaus überleben konnte.

Wie geht es weiter?

„Im Zeichen der Drei“ (ARD, Pfingstsonntag 21.45 Uhr) heißt die mit Abstand beste Folge der dritten Staffel, ja vielleicht aller bisher gezeigten Staffeln. Nicht nur, weil es wunderbar ist, Sherlock dabei zu sehen, wie er sich stocksteif müht, eine Hochzeitsrede für Watson zu halten, sondern weil er während dieser Rede in einem atemberaubenden Tempo zwei alte Fälle und einen aktuellen löst. „Sein letzter Schwur“ (ARD, Pfingstmontag, 21.45 Uhr) schließlich bietet Wendungen, wie sie überraschender nicht sein könnten und mit dem dänischen Schauspieler Lars Mikkelsen als Super-Erpresser Charles Magnussen wieder einmal einen hochkarätigen Gaststar. Und der Cliffhanger am Ende ist kaum schwächer als der in Staffel zwei.

Wird es eine vierte Staffel geben?

Ja. Vielleicht sogar eine fünfte. Die Frage ist nur, wann. Denn sowohl Cumberbatch als auch Freeman sind mittlerweile international so begehrt, dass es immer komplizierter wird, gemeinsame Drehtermine für Sherlock zu finden.

Klingt alles toll. Aber kann ich in Staffel drei überhaupt noch einsteigen?

Theoretisch ja. Man muss die Vorgänger nicht zwingend kennen, um sich von Sherlock und Watson unterhalten zu lassen. Praktisch aber wird man manche Zusammenhänge nicht wirklich verstehen, über manchen Witz nur halbherzig lachen können.