Berlin. Die Reiseveranstalter sind sich einig, was die Trenddestinationen des Sommers 2014 sein werden. Es gibt klare Favoriten - aber auch deutliche Verlierer. Thailand ist wegen der häufigen Unruhen in Bangkok derzeit weniger beliebt, und auch China und Kenia sind auf dem absteigenden Ast.
Die Touristiker sind sich - ausnahmsweise - fast alle einig: Abgesehen vom Urlaub in Deutschland sind Spanien und Griechenland die Trend-Ziele des Sommers. Außerdem sind Fernziele gefragt. Ein Überblick über die wichtigsten Reisedestinationen.
Spanien: Es bleibt alles beim Alten: An Spanien führt auch in diesem Sommer kein Weg vorbei - allen voran natürlich an Mallorca. Bei den Pauschalreiseveranstalter von DER Touristik (ITS, Jahn Reisen und Tjaereborg) steht die Balearen-Insel weiter ganz oben auf der Liste der beliebtesten Reiseziele. Das ist auch bei Thomas Cook und Neckermann nicht anders. "Das Land steuert neue Rekordzahlen an", so Deutschland-Chef Michael Tenzer. Unklar sei jedoch, welchen Anteil daran andere Länder haben, die derzeit Probleme haben. Bei Alltours läuft Spanien ebenfalls gut. Mallorca liegt laut Geschäftsführer Dieter Zümpel im hohen einstelligen Prozentbereich im Plus.
Griechenland: Das Land ist wieder im Aufwind: Tui sprach zur Reisemesse ITB von einem Plus von 28 Prozent gegenüber den Vorjahresbuchungen. Die DER-Pauschalveranstalter berichteten gar von einem Wachstum von über 30 Prozent. Für Thomas-Cook-Chef Tenzer ist das Land der "große Gewinner des Sommers 2014". "Wir haben dort ein zweistelliges Wachstum. Das Land liegt deutlich über unseren Erwartungen." Fast wortgleich formuliert es Alltours-Geschäftsführer Dieter Zümpel: "Griechenland ist der große Gewinner des Sommers." Für das Land gebe es ein zweistelliges Plus im Vergleich zum Vorjahr, auf Rhodos und Kreta betrage es sogar 40 Prozent. Mehr als 300 Hotels hat der Veranstalter in Griechenland neu ins Programm aufgenommen.
Ägypten: Ende Februar hatte das Auswärtige Amt seinen Reisehinweis für Ägypten verschärft und rät seitdem dringend von Reisen auf die Sinai-Halbinsel ab. Die großen Veranstalter flogen die Urlauber von dort aus, bieten seitdem keine Reisen mehr an. Bei Tui Deutschland liegen die Buchungen deshalb deutlich hinter dem Vorjahr zurück. Laut einer Sprecherin hat die Nachfrage für das Rote Meer in den vergangenen Wochen aber wieder etwas zugelegt. Im Ranking der beliebtesten Urlaubsziele liegt Ägypten bei Tui nach wie vor in den Top 10. Thomas Cook beobachtet, dass in den vergangenen Wochen die Kurzfristbuchungen für Regionen wie Marsa Alam oder Hurghada wieder zugenommen haben. DER Touristik blickt laut Geschäftsführer Sören Hartmann mit Sorgen nach Ägypten. "Der weitere Buchungsverlauf hängt stark von der Situation im Land ab. Sobald sich Ägypten wieder politisch stabilisiert, werden die Touristen zurück in das älteste Reiseland der Welt strömen." Bei Alltours ist die Nachfrage weiterhin sehr verhalten. Die Rückgänge liegen im zweistelligen Prozentbereich.
Fernreisen: Fernreisen liegen bei fast allen Veranstaltern im Trend. "Das liegt vor allem an der günstigen Währungssituation", sagte Michael Frese, Geschäftsführer der Bausteinmarken von DER Touristik, auf der ITB. So spiele der günstige Dollarkurs den Veranstaltern Dertour, Meier's Weltreisen und ADAC Reisen in die Karten. Besonders gut gebucht seien grundsätzlich Reisen in die Region rund um den Indischen Ozean, allen voran Sri Lanka. Auf den Malediven ist es für die Veranstalter mittlerweile schwierig, noch genug Betten zu bekommen. Auch der gesamte Karibikraum laufe sehr gut. Probleme sieht Frese nur in Thailand. Da fast die Hälfte der angebotenen Reisen Rundreisen seien, die auch Bangkok einschließen, litten die Veranstalter unter den Unruhen - vor allem bei den Winterbuchungen. "Wir hatten zwar keine Stornierungen, aber Neubuchungen kamen nur sehr schleppend rein. Für den Sommer ziehen die Thailand-Buchungen wieder an, hier ist eine Erholung in Sicht."
Ein deutliches Minus gibt es bei DER Touristik in China. Grund dafür sei unter anderem der Smog, der sich negativ auf das Image des Landes auswirke. Tui verzeichnet auf der Fernstrecke ebenfalls starke Zuwächse. Die USA, Kanada sowie Mauritius, Mexiko und die Dominikanische Republik seien die gefragtesten Ziele. Bei Thomas Cook liegen ebenfalls Mexiko und die Dominikanische Republik deutlich im Plus, ebenso Südafrika. Verlierer sind Thailand und Kenia. (dpa)