Für viele Urlauber gehört der Leihwagen inzwischen zur Reise dazu. Doch bei der Buchung kann es böse Überraschungen geben. Manche Verleiher drehen ihren Kunden vor Ort überflüssige Extras an. Auch das Sparen am falschen Ende kann teuer werden. Was Sie bei der Auswahl des Fahrzeugs wissen sollten.

Im Cabrio auf Entdeckungstour oder mit dem Jeep zum Strand: Bei vielen Urlaubern gehört der Mietwagen inzwischen zum Ferienspaß dazu. Doch immer wieder fallen Reisende auf die Tricks der Vermieter herein oder sparen bei den Versicherungen am falschen Ende. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen und der ADAC erklären, wie Sie richtig buchen.

Kein Risiko eingehen: Wichtige Versicherungen

Ein Unfall mit einem Mietwagen kann teuer werden, wenn bei den Versicherungen gegeizt wird. Generell gilt: Es kostet einen oftmals geringen Aufpreis, um sich gegen alle Schäden abzusichern, dafür vermeidet man im Schadensfall böse Überraschungen.

Empfehlenswerte Versicherungen sind Vollkasko und Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung. Auch Glas- und Reifenschäden sollten damit abgedeckt sein. Bei der Haftpflicht ist die Höhe der Deckungssumme wichtig. Die Mindestdeckungssummen in Deutschland betragen für Personenschäden 7,5 Millionen Euro und für Sachschäden 1,2 Millionen Euro. In einigen Bundesstaaten der USA liegen sie nur bei 5000 oder 10 000 Dollar. Die Versicherungen sollten bei der Anmietung unbedingt aufgestockt werden.
Tipp:
Manche Kreditkarten haben Zusatzangebote inklusive, sie werden oft in Verbindung mit einem Versicherungspaket angeboten. Dies enthält neben Krankenschutz oder Gepäckversicherung auch Mietwagenversicherungen. Prüfen Sie bei Ihrem Geldinstitut, welche Versicherungen enthalten sind und welche Schäden in welcher Höhe versichert sind. Zweitens: Autoversicherer oder der ADAC bieten zusätzlichen Haftpflichtschutz für Mietwagen („Mallorca-Police“) im Ausland an. Prüfen Sie, ob Sie dadurch sparen können.

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Tricks und Extras: So vermeiden Sie Kosten

Wer am Urlaubsort angekommen ist, will schnell in den gebuchten Mietwagen steigen. Vermieter vor Ort nutzten oft die hektischen Minuten aus und versuchen, nachträgliche Versicherungen mit scheinbar wichtigen Extras zu verkaufen. Tipp: Auf dem Mietwagen-Voucher, den Sie bei der Buchung erhalten, sind alle Leistungen der Versicherungen aufgelistet. Verweisen Sie auf diesen Schein, wenn Sie sich bedrängt fühlen.
Zusatzfahrer:
Bei diesem Extra sparen Sie an der falschen Stelle. Ein zweiter Fahrer ist oft im Preis nicht enthalten und kostet extra. Wer den Zusatzfahrer nicht anmeldet und ihn trotzdem ans Steuer lässt, riskiert im Schadensfall den Versicherungsschutz. Dass es bei Mietwagenanbietern ein Mindestalter des Fahrers gibt, ist bekannt.


Die Tankregelung:
Voll-voll, also vollgetankt abholen und abgeben, ist günstiger, denn Sie bezahlen nur den Sprit, den Sie auch wirklich verbrauchen. Bei der Regelung Voll-leer profitiert der Vermieter doppelt: Einerseits schlägt er bei der ersten Tankfüllung eine saftige Servicegebühr drauf, andererseits wird ihm Sprit geschenkt, weil kein Kunde riskiert, den Tank vor der Rückgabe ganz leer zu fahren.
Tipp:
Bewahren Sie nach der Rückgabe des Fahrzeugs die Tankquittung auf, um sich gegen mögliche Forderungen abzusichern.

Beulen und Kaution: So vermeiden Sie Ärger

Ganz wichtig: Unterschreiben Sie beim Abholen des Mietwagens keinen Blanko-Kreditkartenbeleg, wenn es um die Kaution geht. Üblich ist, dass Ihre Kreditkarte mit einer Sicherheitsleistung belastet wird. Die Buchung kommt nicht zum Tragen, wenn die Anmietung ohne Probleme abgewickelt wird. Gibt es jedoch Streit, wird das Geld sofort vom Konto abgebucht.


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Protokollieren Sie Übernahme und Rückgabe: Dieser Rat scheint selbstverständlich, wird oft aber in der Eile nicht beachtet. Beulen, Kratzer oder andere Schäden und Verschmutzungen sollten bei der Übernahme schriftlich festgehalten werden. Bei der Rückgabe sollten Sie sich den Zustand des Fahrzeugs quittieren lassen. Tipp: Machen Sie Fotos vom Fahrzeug und von der Tankanzeige.
Tipp:
Schauen Sie sich den Vertrag vor Ort an. Wer einen Mietwagen im Internet bucht, kommt im typischen Fall mit drei Geschäftspartnern in Berührung: dem Internet-Portal, das einen Preisvergleich anbietet (zum Beispiel billiger-mietwagen.de oder Check 24), dem Vermittler (auch Broker genannt) und drittens mit der Mietwagenfirma vor Ort. Deren Vertragsbedingungen sind bindend. Lesen Sie den Vertrag vor Ort gründlich und vergleichen Sie ihn mit den Kosten und Leistungen auf dem Voucher.