Bedeuten junge Gesichter, dass ein Genre verjüngt wird? Bedeutet ein frecher Titel auch eine freche Geschichte? Kann nur eine verheiratete Bäuerin einen Hof gut führen? Diese Fragen stellen sich bei der ARD-Herz-Schmerz-Komödie „Von Kerlen und Kühen“.
Von Kerlen und Kühen – das klingt frech. Tatsächlich aber feiert die ARD in ihrer Utta-Danella-Herz-Schmerz-Komödie am Freitag, 11. April, 20.15 Uhr das fröhliche bayerische Landleben.
Die ARD und ihre Filmtochter Degeto versuchen das angestaubte Heimat-Genre mit unverbrauchten Darstellern zu verjüngen. Im Mittelpunkt steht Felicitas Woll als Jung-Bäuerin Anna, die von jetzt auf gleich den kleinen Hof ihrer Eltern (Sepp Schauer und Petra Kelling) übernehmen soll. Um die Arbeit auf dem Hof stemmen zu können, bemüht der Film eine äußerst konventionelle Idee: Anna soll gefälligst heiraten.
Auch der Weg zur Lösung des Problems ist konventionell. Erst hat Anna keinen Kandidaten – und dann zwei. Eine Frau zwischen zwei Mannsbildern (Leo Reisinger und Stephan Kampwirth): Dieses Erzählmuster ist ebenfalls mehr als abgegriffen. Ungezählte zeitgeschichtliche Dramen des TV-Produzenten Nico Hofmann lebten davon.
Und schon wieder mal Bad Tölz
Auch die Bebilderung der Bäuerin-sucht-Mann-Geschichte ist keineswegs originell. Sie spielt im an sich wunderschönen Bad Tölz. Dummerweise war die barocke Kulisse der Voralpenstadt aber vor nicht allzu langer Zeit schon mal am Freitagabend im Ersten zu sehen. Ebenfalls in einer romantischen Komödie. Sie hieß „Himmelsstürmer“.
„Von Kühen und Kerlen“ wiederholt nicht nur die bekannte Optik, sie serviert auch noch schlechter. Bauernschlau geht anders.