Essen. David Bowie war “Ziggy Stardust“, hat über “Heroes“ gesungen und sein Publikum zu “Let's Dance“ aufgefordert. Der britische Kultsänger ist ein musikalisches Phänomen. Eine Dokumentation auf Arte tastet sich an den außergewöhnlichen Künstler heran. Bowie-Fans erwartet vor allem viel gute Musik.

Der britische Sänger besitzt Kult-Status. Er gilt als das Chamäleon des Pop, weil er ständig das Aussehen wechselt. Nicht nur das: David Bowie kommt auch alle Nase lang mit einem neuen Stil. Stellt sich die Frage: Wie nahe kommt ihm eine Arte-Doku?

Wer ist eigentlich David Bowie? Gar nicht so leicht, diese Frage zu beantworten. Kein Großer der Musikszene hat so mit seinen Identitäten und Stilen gespielt wie der Brite. Eine Stunde ist auch nicht viel Zeit, aber Francis Whately macht sich in der Dokumentation „David Bowie, der Weg zur Legende“ (Sa., Arte, 22 Uhr) auf die Spuren des Künstlers, der sich immer wieder neu erfunden hat.

Filmischer Bogen von "Ziggy Stardust" über "Heroes" bis "Let's Dance"

Mit Bowie selbst, vor allem aber Weggefährten wie den Musikern Brian Eno, Nile Rodgers oder Carlos Alomar arbeitet sich Whately mit viel altem und ein bisschen neuem Filmmaterial durch die Jahre. Vom Glam Rock der „Ziggy-Stardust“-Zeit über seinen Soul-Ausbruch mit „Young Americans“, seine Elektronik- und New Romantic-Phasen und die Berliner „Heroes“-Zeit bis hin zur einfachen Hit-Suche, die ihm mit „Let’s Dance“ in den 80er-Jahren seine größten Erfolge beschert.

Stets wird deutlich, wie sehr der kreative Geist seiner Zeit voraus ist oder wie er wenigstens aus vorhandenem Material etwas Neues schafft. Dem Keyboarder Rick Wakeman gelingt es im besten Moment des Films, Bowies Genialität am und mit dem Klavier nachzuweisen.

Und doch kommt Whately der Person Bowie nicht wirklich nahe, auch dessen Spiel mit seiner Sexualität ist kein Thema. So bleibt jede Menge gute Musik und die, leider, wie oft in solchen Filmen, nur in Häppchen. Da muss man schon „Ziggy Stardust“ mal wieder auflegen. Und staunen.