Baltimore. Den Friedensnobelpreis kann man kaufen - aber nur ganz selten. In den USA ist jetzt einer der edlen Preise für über eine Million US-Dollar versteigert worden. An den damaligen Träger kann sich allerdings kaum noch jemand erinnern.

Für mehr als 1,1 Millionen Dollar ist in den USA ein Friedensnobelpreis versteigert worden. Die Medaille war 1936 dem damaligen argentinischen Außenminister Carlos Saavedra Lamas verliehen worden. Nach Angaben des New Yorker Auktionshauses zahlte ein Sammler, der anonym bleiben wollte, die umgerechnet 800 000 Euro. Die goldene Medaille ist 6,5 Zentimeter groß und wiegt 222 Gramm.

Der Preis war Lamas für seine Vermittlung im sogenannten Chacokrieg verliehen worden. Darin hatten Bolivien und Paraguay drei Jahre um ein ölreiches Grenzgebiet gestritten, Zehntausende starben. In dem Krieg waren auch deutsche Soldaten beteiligt, die nach dem verlorenen Weltkrieg als Söldner dienten. Der Friedensnobelpreis für Lamas war der erste, der nicht an einen Europäer oder Amerikaner ging - und sollte bis 1960 (ANC-Präsident Albert John Luthuli, Südafrika) auch der einzige bleiben.

Friedensnobelpreis bislang nur ein Mal versteigert

Seit 1901 wurden Hunderte Nobelpreise vergeben, nur selten wird auch mal einer versteigert. Vor einem Jahr wurde der Medizin-Nobelpreis für DNA-Entdecker Francis Crick für 2,3 Millionen Dollar versteigert. Nur einmal sei aber ein Friedensnobelpreis versteigert worden, hieß es vom Auktionshaus: Im November 1985 sei die Auszeichnung, die der Brite William Cremer 1903 für die Gründung der Interparlamentarischen Union bekommen hatte, versteigert worden - für umgerechnet nur knappe 17 000 Dollar. (dpa)