Berlin. Sechs von sieben Urlaubern in Brasilien kommen in diesem Jahr voraussichtlich wegen der Fußball-WM. Dabei sollten sie sich aber nicht nur auf die Stadionbesuche beschränken, da Brasilien einiges mehr zu bieten hat: Von Sumpfgebieten bis Volksfeste ist alles dabei.
Die meisten Brasilienurlauber dürften in diesem Jahr nur eins im Kopf haben: die Fußball-WM. Sechs von sieben Gästen kommen voraussichtlich deshalb, schätzt Kátia Bitencourt vom brasilianischen Fremdenverkehrsamt Embratur. Im Laufe des gesamten Jahres erwarte Brasilien sieben Millionen Touristen - sechs Millionen davon kämen wegen des Turniers vom 12. Juni bis zum 13. Juli, sagte Bitencour. WM-Fans könnten über die FIFA spezielle Pakete buchen, die eine Brasilienreise plus Eintrittskarten beinhalten.
Wer eine individuellere Reise vorzieht, bekomme zum Beispiel auf der Seite www.visitbrasil.com Tipps dazu, wie er den Urlaub rund um die einzelnen Spiele planen könne, erklärte Bitencourt. Auch Reiseveranstalter in Deutschland stellen individuelle Reisen zusammen - je nachdem, um welche WM-Spiele herum geplant werden müsse.
Von Sumpfgebiete bis Museen ist alles dabei
Denn es lohne sich, über die Austragungsorte hinaus zu reisen. "Es gibt viele Möglichkeiten, sich außerhalb der Copa zu vergnügen", sagte Bitencourt. So lockt in der Nähe des Austragungsorts Porto Alegre der Strandort Florianópolis. Nahe Cuiabá und Brasilia können Urlauber Touren in Sumpfgebiete unternehmen, und bei Belo Horizonte gebe es ein Freilichtmuseum mit moderner Kunst, das Inhotim. In Recife wurde außerdem ein Kulturhaus neu eingeweiht, das sich dem Musikstil Frevo widmet. Diese Attraktionen empfiehlt Bitencourt auch allen Brasilienurlaubern, die mit Fußball nichts am Hut haben.
Als Alternativprogramm zur WM rät Bitencourt auch zu einem Besuch in den historischen Barockstädten Brasiliens. Dazu zähle zum Beispiel die Stadt Ouro Preto im Bundesstaat Minas Gerais, deren Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde.
Urlauber lernen ländliche Traditionen auf Volksfesten kennen
Außerdem gebe es zeitgleich zur Weltmeisterschaft viele Volksfeste in ganz Brasilien, auf denen Urlauber ländliche Traditionen erleben können, ergänzte Bitencourt. Dazu gehören die sogenannten Junifeste, die den europäischen Mittsommerfeierlichkeiten ähnlich sind. In Salvador finden die Junifeste in diesem Jahr sogar eigens zur WM im Zentrum der Stadt statt.
Wer sich doch etwas mehr Fußballflair wünscht, für den gibt es in einigen Austragungsorten Fanfeste, die von der FIFA organisiert werden. Andere größere Veranstaltungen mit Public Viewing, wie sie in Deutschland fast schon Tradition haben, gebe es in Brasilien aber nicht, sagte Bitencourt. Allerdings öffneten viele Kneipen und Restaurants ihre Türen - dort können Urlauber mit Einheimischen die Fernsehübertragung der Spiele verfolgen. (dpa)