Vatikan. In der Affäre um den luxuriösen Umbau des Limburger Bischofsitzes hat der Vatikaner Kardinal Gerhard Ludwig Müller eine Lanze für Franz-Peter Tebartz-van Elst gebrochen. Er verteidigte den in die Kritik geratenen Geistlichen und sprach von einer Menschenjagd gegen ihn.
Der umstrittene Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst kann weiterhin auf Rückendeckung aus dem Vatikan zählen. Der Präfekt der Glaubenskongregation in Rom, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, bezeichnete die Kritik als "Rufmordkampagne". "Da gibt es offenbar Lust auf Menschenjagd", sagte Müller der Mainzer "Allgemeinen Zeitung" (Montag). Dass jemand "derart niedergemacht" werde, sei menschenunwürdig. "So etwas hatten wir in Deutschland früher schon mal in einer ganz dunklen Epoche", sagte Müller.
Stimmungsmache gegen Tebartz-van Elst ausgemacht
Müller vermag weiter keine kirchenrechtlichen Gründe zu erkennen, den Limburger Bischof abzusetzen. Man müsse sich fragen, ob "gezielt Widerwillen gegen Tebartz gezüchtet wurde. Es ist ja heutzutage leicht, Stimmungen in der Öffentlichkeit aufzubauen", sagte Müller. Die Entscheidung des Papstes im Fall Tebartz-van Elst, dem Prunksucht und intransparentes Finanzgebaren vorgeworfen wird, wird in Kürze erwartet.
So luxuriös ist der Bischofssitz
Aussagen des Trierer Bischofs Stephan Ackermann und des Freiburger Erzbischofs Robert Zollitsch, Müller solle sich mangels Zuständigkeit aus dem Fall Tebartz-van Eltz heraushalten, wies Müller zurück: Ackermann und Zollitsch sollten sich auf Kollegialität und christliches Verhalten ihren Mitbrüdern gegenüber besinnen. Die Laienbewegung "Wir sind Kirche" wiederum bezeichnete Müllers Wortwahl bei der Rückendeckung für Tebartz-van Elst einschließlich seiner Anspielung auf die NS-Zeit als unerträglich und fundamentalistisch. (dpa)