Kuala Lumpur. Das Verschwinden der “Malaysia Airlines“-Maschine bleibt mysteriös. Einer der gesuchten Männer mit gestohlenem Pass ist inzwischen identifiziert — es war ein 19-jähriger Iraner, der nach Frankfurt zu seiner Mutter wollte. Die Polizei glaubt nicht an Zusammenhänge mit Terrorgruppen.
Ein Iraner hat die Tickets der beiden Passagiere, die mit gestohlenen Pässen an Bord der verschwundenen Malaysia-Airlines-Maschine gelangten, gekauft. Das berichtete die Polizei im thailändischen Badeort Pattaya am Dienstag. Einer der beiden verdächtigen Passagiere war auf dem Weg zu seiner Mutter in Frankfurt. Das sagte der malaysische Polizeichef Khalid Abu Bakar am Dienstag in Kuala Lumpur. Er identifizierte den Mann als einen 19-Jährigen. Der Iraner habe mit einem gestohlenen österreichischen Pass eingecheckt.
"Wir glauben nicht, dass er zu irgendeiner Terrorgruppe gehörte", sagte der Polizeichef. "Wir glauben, dass er nach Deutschland auswandern wollte." Die malaysische Polizei stehe in Kontakt mit der Mutter in Frankfurt. "Sie erwartete ihn dort", sagte der Polizeichef.
Die Ermittlungen legen für beide Passagiere nahe, dass die Männer nur möglichst billig nach Europa gelangen wollten und eher zufällig an Bord des Unglücksflugs waren.
Dem persischen Dienst der BBC berichtete ein Iraner in Kuala Lumpur, bei den Männern handele es sich um Iraner. Er habe die beiden vor dem Abflug bei sich untergebracht. Sie seien mit den gestohlenen Pässen eines Italieners und eines Österreichers an Bord gegangen. Flug MH370 der Malaysia Airlines mit 239 Menschen an Bord war am Samstagmorgen nach dem Start in Kuala Lumpur vom Radar verschwunden. Seither fehlt von der Maschine jede Spur. Die Suche nach ihr sollte am Dienstag ausgeweitet werden.
"Die Flugtickets wurden von einem Mann namens Ali gebucht, der aus dem Iran anrief", sagte Pattayas Polizeichef Supachai Phuikaewkhum. "Es ist uns bislang nicht gelungen, die Nummer herauszufinden."
Zwei Iraner haben Tickets bestellt und bezahlt
Eine nicht registrierte Agentur namens "Grand Horizon" habe den Auftrag entgegengenommen, eine zweite Agentur, "Six Stars Travel", habe die Buchung dann durchgeführt. Die Tickets seien von einem weiteren Iraner, der in Pattaya ansässig ist, bar bezahlt worden. "Wir haben diesen Mann befragt, aber wir haben nichts Verdächtiges herausgefunden", sagte Supachai.
Thailändische Medien berichteten unter Berufung auf "Grand Horizon", "Ali" sei ein Stammkunde. Er habe zunächst Plätze auf Etihad oder Qatar Airlines buchen wollen. Er habe dann China Southern gebucht, weil die Tickets billiger waren. China Southern bot den Unglücksflug im Codesharing mit Malaysia Airlines an. (dpa)