Essen. Mike Ross (Patrick J. Adams) und Harvey Specter (Gabriel Macht) sind die Stars der US-Serie „Suits“. Zwei Top-Juristen aus New York, die Frauen im Sekundentakt verschlingen. Ab 7. Februar startet der TV-Hit aus Amerika auch im deutschen Fernsehen. Mit einer Doppelfolge bei Vox.
Sie haben sich nicht gesucht, aber sie haben sich gefunden. Auf der Flucht vor der Polizei, die ihn irrtümlich für einen Dealer hält, stolpert Mike Ross (Patrick J. Adams) in einen Bewerbungsmarathon der Kanzlei Pearson Hardman. Und ehe er sich versieht, hat er den Job als Assistent des neuen Senior-Partners Harvey Specter (Gabriel Macht).
Was nicht zuletzt an Mikes fotografischem Gedächtnis liegen dürfte. Schriftsätze, Urteile, Fachbücher – was der Mann einmal gelesen hat, vergisst er nicht mehr. Nie wieder. Und in Jura kennt er sich auch aus, schreibt seit Jahren die Examensarbeiten für andere Leute. Dumm nur, dass er selbst keinen Abschluss hat. Aber man kann ja nicht alles haben.
„Suits“ heißt die neue Serie, die an diesem Freitag, 21.15 Uhr, mit einer Doppelfolge bei Vox startet. Der Titel ist ein Wortspiel, das leider nur in der englischen Sprache funktioniert. Denn dort kann es „Anzug“ aber auch „Klage“ bedeuten. Womit die Thematik der Serie schon mal ganz gut umrissen ist.
Anwälte kommen im TV immer gut an
Es geht also um Anwälte, ein Berufsstand, der sich im TV großer Beliebtheit erfreut. Ob „Liebling Kreuzberg“ und „Edel & Starck“ oder „Ally McBeal“ und „Boston Legal“, die Deutschen sind gerne dabei, wenn es vor Gericht geht.
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Doch bei „Suits“ müssen sich die Zuschauer umstellen. Hier geht es nicht um Mord und Totschlag und auch nicht um skurrile Nachbarschaftsstreitigkeiten. Hier geht es um Wirtschaftsrecht, geht es um Haftungsfragen, Firmen-Fusionen oder Insiderhandel. Und meistens werden die Fälle außergerichtlich beigelegt. Klingt ein wenig spröde, ist aber nicht eine Sekunde langweilig,
Zumal sich Suits-Erfinder Aaron Korsh nicht auf die Fälle alleine verlässt. Wie ein roter Faden zieht sich Mikes erfundenes Harvard-Studium durch die erste Staffel. Immer wieder gerät er trotz aller Erfolge in die Gefahr aufzufliegen und seinen Mentor mit in den Abgrund zu reißen.
Und natürlich kommt es auch zu diversen amourösen Verwicklungen innerhalb der Kanzlei. Deren Personal sieht übrigens überwiegend so aus, wie direkt vom Laufsteg engagiert.
Gabriel Macht ist brillant und arrogant
Das hat mit der Wirklichkeit zwar nicht viel zu tun, aber die Besetzung passt bis in die kleinste Nebenrolle. Gabriel Macht legt den Staranwalt als ebenso brillanten wie arroganten Karrieristen an, sehr smart aber auch sehr hart. Zuerst am Recht, erst in zweiter Linie an Gerechtigkeit interessiert. Mit rauer Schale, unter der ein weicher Kern nur ganz langsam – und dann ganz kurz – zum Vorschein kommt.
Den idealen Gegenpol bildet der von Adams gespielte Ross. Auch attraktiv, hochintelligent und ehrgeizig, aber mit einer Art Gewissen. Und deshalb auch manchmal ein wenig hilflos in der Welt des Big Business, in die ihn seine Fälle treiben. Belohnt hat sie das Drehbuch beide mit eleganten Dialogen, die auch in der deutschen Übersetzung nur wenig von ihrer Qualität verlieren. Ein Urteil zu „Suits“ zu fällen ist deshalb nicht schwierig: Ansehen.