Köln. . Bei RTL praktiziert ab Donnerstag ein neuer Arzt. Lucas Gregorowicz spielt den Kreuzberger Kiezdoktor „Schmidt“. Julia Hartmann schlüpft in die Rolle seiner stets korrekten, oft peniblen Chefin und Kollegin. Ideal besetzt ist die Reihe, aber viele Geschichten hat man so ähnlich schon mal gesehen.
Ein Arzt. Noch einer. Aber natürlich ein „etwas anderer“. Kein Kittel-Typ, kein Schickimicki-Mediziner. Eher so der Unkonventionelle. Mit Dreitagebart und Tattoos, die unter dem tief ausgeschnittenen T-Shirt hervorlugen. Ein Mann von der Straße, ein Doktor für das Volk. Schmidt (RTL, 6. Februar, 22.15 Uhr) heißt er und soll in der neuen RTL-Comedy zunächst achtmal „Chaos auf Rezept“ verbreiten. Was nicht einfach werden wird.
Lucas Gregorowicz („Lammbock“) spielt diesen Kreuzberger Kiezdoktor. Und es ist, wie man gerne so sagt, eine Rolle, die ihm auf den Leib geschrieben ist. Auch Julia Hartmann als seine stets korrekte, oft penible Chefin und Kollegin, die Schmidt sympathischer findet, als sie zugeben möchte, ist alles andere als eine Fehlbesetzung. Das Problem ist nur, dass solche Figuren-Konstellationen mittlerweile eher schon die Regel als die Ausnahme in deutschen TV-Serien sind und nur noch die Umgebung wechseln, in der sie sich bewegen. Vieles an Schmidt erinnert an „Der Lehrer“, manches auch an „Der letzte Bulle“. Ja, selbst Danni Lowinski geht in die gleiche Richtung.
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Gut skizzierte Typen alleine reichen deshalb mittlerweile nicht mehr aus, um sich von der oft seit Jahren etablierten Konkurrenz abzusetzen. Wichtig ist, dass die Geschichten, in denen sie mitspielen, zumindest ein paar neue Ideen liefern. Aber genau da tut Schmidt sich – zumindest zum Auftakt – schwer. Da geht es um ein junges Mädchen, das heimlich sein Baby in der Praxis zur Welt bringt, oder Schmidts Vater, der in hohem Alter noch einmal auf Freiersfüßen wandelt. Immerhin, das Erzähltempo ist recht flott, manche Dialogzeile sogar wirklich witzig. Die eigentlichen Geschichten aber hat man so – oder so ähnlich – schon oft im Fernsehen gesehen.
Flache Gags und Namensspiele
Und viele Gags sind so flach wie die Wellen im Wannsee. So haben die beiden Hauptpersonen in der Serie nicht nur den gleichen Nachnamen, sie heißen auch noch Adam und Eva. Da schmeißt man sich doch weg vor Lachen.
Auf der anderen Seite muss man RTL aber auch mal loben, dass es trotz diverser Flops weiterhin an neuen, eigenproduzierten Serien festhält, statt sich nur auf US-Ware zu verlassen. Dass sie Schmidt allerdings einen Gefallen damit getan haben, ihn ausgerechnet zwischen „Alarm für Cobra 11“ und „Dr. House“ zu setzen, darf bezweifelt werden.