Paris. . Ein kurzer, knapper Satz – das war’s. Frankreichs Präsident Francois Hollande hat sich von seiner Partnerin Valerie Trierweiler getrennt. Zum Schluss sprachen Bilder, die die beiden gemeinsam zeigten, lauter als jede Erklärung. Die Trennung – sie war alles andere als einvernehmlich.
Eleganz, dein Name lautet nicht François Hollande. Mit einem einzigen dürren, der Nachrichtenagentur AFP telefonisch übermittelten Satz machte Frankreichs Staatspräsident nun publik, dass er seiner langjährigen Lebensgefährtin den Stuhl vor die Tore des Élysée-Palasts gesetzt hat. „Ich teile mit, dass ich das gemeinsame Leben, das ich mit Valérie Trierweiler führte, beendet habe“, ließ der 59-Jährige verlauten.
Seit das Klatschmagazin „Closer“ Hollandes Liebesaffäre mit der 41-jährigen Schauspielerin Julie Gayet enthüllte, ist eine Erklärung des Präsidenten erwartet worden. Deren Knappheit und Kälte aber überrascht. Und sie lässt ahnen, dass das Ende der Beziehung zwischen dem Sozialisten und der Journalistin alles andere als einvernehmlich über die Bühne ging.
"Prèmiere Dame" erleidet Nervenzusammenbruch
Trierweiler und Hollande waren neun Jahre lang ein Paar, aber nicht verheiratet. Trotzdem übernahm die Journalistin nach der Wahl Hollandes zum Staatspräsidenten die Rolle der Première Dame, trat bei offiziellen Anlässen an Hollandes Seite auf und unterhielt ein eigenes Büro im Élysée-Palast, wo sie über einen fünfköpfigen Mitarbeiterstab verfügte.
Nach Bekanntwerden von Hollandes Liebesaffäre erlitt Trierweiler einen Nervenzusammenbruch und lag eine Woche in einem Pariser Krankenhaus. Später erholte sich die 48-Jährige in einer der Residenzen des Präsidenten in der Nähe von Versailles. Aus ihrem Umfeld verlautet gestern, dass Trierweiler bereits am Freitag ihr Büro im Élysée-Palast geräumt habe. Auf die offizielle Trennung reagierte sie am späten Samstagabend auf Twitter mit einer Dankesbotschaft an ihre Mitarbeiter, deren „Einsatz und Rührung beim Abschied“ sie „niemals vergessen“ werde.
Offenbar hatte Hollande klare Verhältnisse schaffen wollen, bevor Trierweiler im Rahmen ihrer karitativen Tätigkeiten gestern nach Indien flog, um die Hilfsorganisation „Aktion gegen den Hunger“ zu unterstützen. Auf der Reise, die die ehemalige Première Dame nun als Privatperson antrat, wird sie zwar von einem Leibwächter der Präsidentschaft begleitet. Doch die Kosten werden nicht vom Staat sondern von Sponsoren getragen.
Der Wirbel um seine Affäre mit Julie Gayet hat Hollande, der ohnehin der unbeliebteste Präsident in den Annalen der Fünften Republik ist, einen weiteren Ansehensverlust beschert. Allerdings hielt auch Valérie Trierweiler laut Umfragen den Rekord der unpopulärsten Première Dame. Entsprechend wenig Zuspruch ist der Journalistin, die spitze Zungen wegen ihrer zuweilen herrischen Art „Rottweiler“ getauft haben, in den vergangenen Wochen zuteil geworden.
Ein Junggeselle als Präsident
Und laut Freunden des Ex-Paares kommt Trierweiler – unter deren Regie Hollande 13 Kilo abspeckte und Schneider wie Optiker wechselte – ein entscheidender Anteil an der Verwandlung des „allzu netten François“ in einen angriffslustigen und letztlich erfolgreichen Präsidentschaftskandidaten. Unter den 18 Worten, mit denen er einen Schlussstrich unter das Kapital Trierweiler zog, fand sich keines der Wärme oder gar des Bedauerns.
„In Zukunft sehe ich keine Première Dame mehr an meiner Seite“, ließ er vergangene Woche fallen. Eher unwahrscheinlich also, dass nun eine neue Flamme den verwaisten „Madame“-Flügel des Élysée-Palastes bezieht. Mit dem Abtritt der Première Dame wird der Präsident demnach offiziell zum Junggesellen.