Rust. 24 junge Frauen kämpfen Anfang Februar um den Titel “Miss Germany 2014“. Seit 1927 geht die “älteste aller Castingshows“ jährlich über die Bühne. In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Kandidatinnen deutlich gestiegen. Über den Laufsteg nehmen sie Kurs in Richtung Traumkarriere.

Topmodel-Casting und Superstar-Suche im Fernsehen, Schaulaufen der Schönheitsköniginnen auf der Bühne: Die Organisatoren der Wahl zur "Miss Germany" spüren das starke Interesse junger Frauen an einer Karriere im Rampenlicht. Die Zahl der Kandidatinnen ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen.

"Der Beruf Model ist heiß begehrt", sagt Veranstalter Ralf Klemmer (49). Davon profitiere die Miss-Wahl, die seit 1927 jährlich über die Bühne geht. Sie ist der traditionsreichste und bedeutendste Schönheitswettbewerb der Republik. Und die "älteste aller Castingshows", sagt Klemmer.

Am Wochenende im Europa-Park in Rust bei Freiburg: Fotografen rücken die jungen Frauen ins rechte Bild, an den Kleidern wird letzte Hand angelegt. Hochhackige Schuhe sind Pflicht. Es ist das erste Mal, dass sich alle Kandidatinnen treffen. Es geht um die diesjährige Wahl zur "Miss Germany". Gewählt wird am 8. Februar in Rust. Es treten 24 Kandidatinnen im Alter von 17 bis 27 Jahren an. Sie müssen sich dann im Abendkleid und auch in Bademode einer Jury präsentieren.

"Sehnsucht nach Rampenlicht war noch nie so stark"

Deutschlandweit haben sich in 165 Vorwahlen 5450 Frauen beworben. Im Jahr zuvor waren es 5115 Bewerberinnen gewesen. Im Schnitt bemühen sich jedes Jahr 5000 bis 6000 Kandidatinnen um einen Platz im Finale. Vor 2009 waren es deutlich weniger.

"Das Bild hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert", sagt Klemmer. "Das Interesse ist gewachsen, gleichzeitig aber auch die Ernsthaftigkeit und Disziplin der Bewerberinnen." Viele von ihnen hätten die Karriere und ihren Wunschberuf als Model, Moderatorin oder Schauspielerin fest im Blick und sähen die Miss-Wahl als Sprungbrett. "Die Sehnsucht nach dem Rampenlicht war noch nie so stark." Dies zeigten auch die entsprechenden Shows im Fernsehen.

Von diesen will sich der 87 Jahre alte Schönheitswettbewerb absetzen. "Im Gegensatz zu einigen Casting-Shows sollen sich die Kandidatinnen hier so zeigen, wie sie sind", sagt Klemmers Ehefrau, Ines Kuba-Klemmer. Die 42-Jährige, die 1991 "Miss Germany" und ein Jahr später "Queen of the World" wurde, arbeitet heute in der Miss-Wahlen-Organisation.

Teamgeist soll gefördert werden

"Früher ging es bei den meisten Kandidatinnen allein um den Spaß, dabei zu sein. Heute ist der Schönheitswettbewerb eine Berufsbörse", sagt sie. Die Teilnehmerinnen seien bereit, hart an sich und der Karriere zu arbeiten. Dazu gehöre das Training vor der Wahl.

Mister Germany kommt aus Düsseldorf

Diese Männer wollten Mister Germany werden. Aber es kann nur...
Diese Männer wollten Mister Germany werden. Aber es kann nur... © dpa
...einen geben:  Oliver Sanne (27) ist
...einen geben: Oliver Sanne (27) ist "Mister Germany" 2014. Der selbstständige Fitness-Ökonom aus Düsseldorf setzte sich... © dpa
...bei der Wahl am Samstagabend in Linstow (Mecklenburg-Vorpommern) gegen 17 Mitbewerber durch, wie die Miss Germany Corporation als Veranstalter am Sonntag mitteilte.
...bei der Wahl am Samstagabend in Linstow (Mecklenburg-Vorpommern) gegen 17 Mitbewerber durch, wie die Miss Germany Corporation als Veranstalter am Sonntag mitteilte. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
Kandidaten beim
Kandidaten beim "Mister Germany"-Wettbewerb. © dpa
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Von diesem Montag (20.1.) an bereiten sich die Teilnehmerinnen im brandenburgischen Krausnick bei Berlin zehn Tage lang mit einem "Missen Camp" auf die Wahl vor. Auf dem Programm stehen Laufübungen für den Laufsteg, Schminktipps, Fitnesstraining, aber auch Ernährungsberatung, Benimmkurse, Gesangstraining und Wissensvermittlung. Gefördert werden soll der Teamgeist.

Denn: "Mit Alleingängen, Eskapaden, theatralischem Drama und Rumgezicke wird man nicht Siegerin", sagt Kuba-Klemmer. Manche müssten das erst lernen. Vor einigen Jahren ist eine der Kandidatinnen vor der Wahl aus dem Rennen genommen worden, weil sie die Bühne für sich alleine wollte.

Miss-Wahl kann Karrierechancen eröffnen

Drei der diesjährigen Kandidatinnen bringen entsprechende Routine bereits mit. Mareen Wehner (27) aus Heilbronn, Magdalena Motl (23) aus Radebeul bei Dresden in Sachsen und Sarah Stroh (23) aus Wettenberg in Hessen haben vor Jahren schon einmal teilgenommen und wollen es nun erneut wissen.

"Es ist eine Erfahrung, die ich nicht missen möchte", sagt eine von ihnen, Mareen Wehner. Vor zwei Jahren kam sie unter die letzten Drei, die Siegerkrone verfehlte sie jedoch knapp. "Obwohl ich damals nur Vize-Miss wurde, hatte ich nach der Wahl viele Auftritte und Karrierechancen", sagt die Studentin. Parallel zum Studium modelte sie verstärkt und trat als "Vize-Miss Germany" auf. Ihren beruflichen Werdegang habe das Schaulaufen auf dem Laufsteg befördert. (dpa)