Essen. Der Brustkrebs und die Angst, nicht mehr begehrt zu sein – Sylvie van der Vaart, so scheint es, polierte ihr angekratztes Selbstbewusstsein mit einem Seitensprung auf. Doch dann kam das dicke Ende. Noch-Ehemann Rafael war stinksauer, und der Teilzeit-Lover entpuppte sich, zumindest in der Darstellung der TV-Moderatorin, letztlich als Stalker.
Was passiert mit einer Frau, die an Brustkrebs erkrankt ist? Wenn die Angst zu sterben besiegt ist, wenn die Therapien anschlagen, bleibt nicht selten eine Angst zurück: die Angst, sich nicht mehr als Frau zu fühlen. Manche mögen jetzt fragen: Gibt es nichts Schlimmeres? Vielleicht. Aber der Angriff auf das Selbstbewusstsein zieht vielerlei nach sich, manche Traurigkeit, manche Verzweiflungstat.
Für Sylvie van der Vaart (35) ist der Angriff auf das Selbstwertgefühl sogar das Motiv für ihre drei Monate lange Affäre mit einem Piloten, nach der Chemotherapie 2009. „Seit meiner Operation hatte sich ein Minderwertigkeitskomplex in mir breitgemacht. Ich hatte mir selbst eingeredet, dass ich verstümmelt war und meine Anziehungskraft auf meinen Mann verloren ging.“ Ihre Beichte im Magazin „Closer“ könnte als weiteres Kapitel des Scheidungstheaters der van der Vaarts untergehen – wäre da nicht allen Show-Effekten zum Trotz die Spur der Verzweiflung. Dem Magazin sagte sie, sie habe jemanden gesucht, der ihre „Ängste verstehen konnte“.
Bei ihren Flügen rund durch die Weltgeschichte fand sie ihn. Was dann passiert, klingt nach Klassiker – und hätte ein Mann gewagt, so zu argumentieren, wäre der Aufschrei groß. „Wir hatten uns zum Essen verabredet. Eins kam zum anderen, und bevor ich es richtig begreifen konnte, waren wir im Hotel, und es war passiert.“ Zum Aufpolieren ihrer Weiblichkeit soll sie den Überflieger sogar mit dem Gatten Rafael an einen Tisch gebracht haben. Irgendwann hat der gehörnte Ehemann es dann gemerkt – der Ehekrach Silvester 2010 war ganz großes Kino.
Der Gatte und die Neue
Danach musste die gebürtige Niederländerin, die zumindest super darin ist, auf sehr hohen Schuhen Sendungen wie „Let’s dance“ zu moderieren, einiges wegstecken. Der Gatte brannte mit ihrer besten Freundin Sabia Boulahrouz durch.
Fast schmerzhaft ist es, ihr dabei zuzusehen, wie sie, die ewige Strahle-Frau, beim Versuch, ihr Ego aufzubrezeln, empfindlich daneben greift. Ihr Liebhaber zeigt böse Seiten: „Er stalkt mich nicht nur, er hat mich auch schon bedroht! Ich habe wirklich Angst!“ Auch ihre Freundinnen würde er anrufen und nerven.
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Natürlich denken manche, dass sie sich das ja alles selbst eingebrockt hat. Stimmt, doch es kommt schon dicke für Sylvie. Vor allem der Schlag der Nachricht, dass Rafael und seine Sabia nun ein Kind erwarten.
In zig Interviews hat Frau van der Vaart verzweifelt erzählt, dass sie ihrem Rafael so gerne neben Sohn Damian (6) noch ein Geschwisterchen geschenkt hätte. Die Krankheit machte ihr ein Strich durch die Rechnung. Mit dem Kind wollte sie ihre Ehe retten. So etwas klappt meist nicht. Mit 35 Jahren sollte man das wissen.
Am Ende also sieht man eine Frau, die sich im Scheinwerferlicht zu räkeln versteht, sich aber in ihrem Leben hemmungslos verirrt hat.