Frankfurt/Main. In dem Frankfurter Mordfall Tristan suchen die Ermittler mittlerweile nach einem Sexualtäter. “Wir können davon ausgehen, dass der Täter die Fantasie hatte, einen pubertären Jungen umzubringen“, sagte der Leiter der Operativen Fallanalyse München, Alexander Horn, in einem Interview.
Mehr als 15 Jahre nach dem Frankfurter Mordfall Tristan geht die Polizei inzwischen sicher von einem Sexualmord aus. Die Ermittlungen hätten ergeben, dass das Kernmotiv der Tat "die Ermöglichung von sexuell abweichenden Phantasien" war, sagte der Leiter der Operativen Fallanalyse München, Alexander Horn, in einem Interview mit "Spiegel Online". Der 13-jährige Tristan Brübach war am 26. März 1998 in einem unterirdischen Bachlauf ermordet worden. Der Täter hatte dem Jungen Teile des Muskelfleischs und die Hoden entfernt.
Gemeinsam mit dem Hessischen Landeskriminalamt (LKA) hat Horn ein neues Täterprofil erstellt hat. Nach diesen Erkenntnissen ist der Täter extrem kontrolliert vorgegangen. Im Alltagsleben fielen diese Menschen meist nicht auf, sie zeigten ein sehr angepasstes Verhalten, so Horn. Die erste Straftat des Gesuchten sei der Mord aber wohl nicht gewesen. "Es könnte durchaus sein, dass er schon auf Friedhöfen unterwegs war oder sich zu Leichenhallen Zutritt verschafft hat." Die Ermittler suchen bereits seit rund viereinhalb Jahren mit dem Phantombild eines Zopfträgers nach dem Täter. (dpa)