Istanbul. Bereits einen Tag nach der Eröffnung hat es im neuen Bahntunnel unter dem Bosporus erste Pannen gegeben. Wegen eines Stromausfalls blieben die S-Bahnen der “Marmaray“-Verbindung stecken, Passagiere mussten zur nächsten Station laufen. Der knapp 14 Kilometer lange Tunnel verbindet Europa und Asien.

Stromausfall, Türstörung, verpasster Bahnhof: Pannen haben den Start der neuen Bahnstrecke zwischen Europa und Asien quer durch den Bosporus in Istanbul überschattet. Die S-Bahnen der "Marmaray"-Verbindung seien am Mittwoch wegen eines Stromausfalls vorübergehend stehengeblieben, berichtete die Zeitung "Hürriyet Daily News" online. Passagiere hätten zur nächsten Station laufen müssen.

Kurz darauf habe es ein Problem mit den Zugtüren gegeben, was ebenfalls zu einem vorübergehenden Stopp geführt habe. In einem weiteren Fall habe ein Zug den letzten Bahnhof in Europa verpasst und sei ohne anzuhalten nach Asien weitergefahren.

Zweifel an Erdbebensicherheit

Der "Marmaray"-Verbindung war am Dienstag anlässlich des 90. Jahrestags der Republikgründung feierlich eröffnet worden. Der Tunnel ist 13,6 Kilometer lang. 1,4 Kilometer davon verlaufen in einer Tiefe von 56 Metern quer durch den Bosporus, der Europa und Asien teilt.

Der Tunnel ist nach Angaben der Konstrukteure auch bei schweren Erdbeben noch sicher, woran unabhängige Experten vor der Eröffnung allerdings Zweifel äußerten. Istanbul ist stark erdbebengefährdet. (dpa)