Koblenz. Alaaf und Helau: Narren und Jecken haben eine lange Tradition und bereits eine eigene Jahreszeit. Doch das reicht ihnen nicht. Mehrere Narren-Vereinigungen wollen eine Bewerbung einreichen, um unter anderem den Kölner Karneval zum ideellen Weltkulturerbe erklären zu lassen.
Sie wollen mehr als nur Schunkeln: Mehrere Narren-Vereinigungen wollen den Karneval zum Weltkulturerbe machen. Unter anderen will Mitte November die Interessengemeinschaft Mittelrheinischer Karneval (IGMK) eine Bewerbung an das rheinland-pfälzische Bildungsministerium in Mainz schicken, um sie bei der Weltkulturorganisation Unesco platzieren zu können, schreibt die "Rhein-Zeitung".
"Wir glauben, dass wir gute Chancen haben", wird IGMK-Präsident Peter Krawietz zitiert. Ähnlich lautende Anträge sollen demnächst auch bei der bayerischen Staatsregierung und der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen eintreffen, schreibt die Zeitung. IGMK-Sprecher Manfred Kreis bestätigte den Bericht auf dpa-Anfrage.
Karneval könnte immaterielles Kulturerbe sein
Ziel sei, die närrischen Traditionen in Deutschland wie die Meenzer Fassenacht, den Kölner Karneval, die Alemannische Fasnet oder den Bayerischen Fasching zum immateriellen Weltkulturerbe zu machen. Möglich sei dies, weil Deutschland im Juli 2013 dem Unesco-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen, also ideellen Kulturerbes beigetreten sei. Zuvor konnte dieser besondere Status nur Kulturlandschaften oder Bauwerken zugesprochen werden.
Derzeit wird dem Bericht zufolge eine Liste mit schützenswerten Bräuchen, Traditionen und Ritualen erstellt. Pro Bundesland können jeweils zwei Bewerbungen für die deutsche Vorschlagsliste benannt werden, die dann an die Unesco weitergereicht wird. Final entschieden werde auf internationaler Ebene vermutlich erst Ende 2016, heißt es in dem Bericht. (dpa)