Köln. . Und wieder eine neue Jury bei der RTL-Show „Das Supertalent“: RTL-Allzweckwaffe Dieter Bohlen gibt den Wilden, Model-Trainer Bruce Darnell den Milden. Model Lena Gercke wird auch eher die Nette sein. Und Modedesigner Guido Maria Kretschmer? Er gilt als der Joker.

Frage: Wie hieß der Gewinner der Supertalent-Staffel 2012? Na? Schon vergessen? Macht nichts, geht vielen anderen Zuschauern ebenso. Jean-Michel Aweh nannte sich der junge Sänger, der längt wieder in der Versenkung verschwunden ist. Ab Samstag sucht RTL seinen Nachfolger. Das Supertalent (20.15 Uhr) geht in Staffel sieben. Ein neue Jury soll die Casting-Show aus dem Quotentief des Vorjahres herausholen.

Letztes Jahr hatte der Sender noch Thomas Gottschalk an das Jury-Pult gesetzt. Ein Platz, an dem sich der Showmaster so wohl fühlte wie ein Veganer in einer gut sortierten Metzgerei. In diesem Jahr bleibt er zu Hause, und auch seine ehemalige „Wetten, dass..?“-Assistentin Michelle Hunziker hat eine Pause eingelegt.

2013 sitzen gleich vier Leute in der Jury. Neben Dieter Bohlen, der langsam zum Inventar der Show gehört, nimmt Bruce Darnell mal wieder Platz hinter dem Pult. Schon von 2008 bis 2010 war der 56-Jährige dabei, obwohl er sich selbst ja eher in der Welt der Mode als in der der Musik auskennt.

Ähnlich dürfte es der Neu-Jurorin Lena Gercke gehen, der ersten Gewinnerin von Heidi Klums ProSieben-Wettbewerb „Germany’s Next Topmodel“. Der Sieg verschaffte ihr die Moderation des österreichischen Pendants „Austria’s Next Topmodel“ sowie die Aufmerksamkeit des deutschen Fußball-Nationalspielers Sami Khedira, der mittlerweile ihr Lebensgefährte ist.

Kann Kretschmer Akzente setzen, ohne mit Bohlen aneinander zu geraten?

In der Jury dürfte ihr die Rolle der Verständnisvollen und Netten zufallen. Auch weil sie weiß, wie man sich auf der anderen Seite fühlt. „Als ich vor sieben Jahren selbst vor einer Jury stand, war ich total nervös, und mir haben die Knie geschlottert“, erinnert sich das Model, „Jetzt fühle ich immer total mit den Kandidaten, weil ich das sehr mutig finde, sich vor Tausenden Leuten auf eine Bühne zu stellen. Bei mir damals war das anders, da saßen nur vier Juroren, kein Publikum.“

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Bleibt noch der Modedesigner Guido Maria Kretschmer (48), der beim RTL-Schwestersender Vox die Aktivitäten der „Shopping Queens“ bewertet. Was viele Zuschauer für das Beste an der Sendung halten. Ob es allerdings reicht, um beim Supertalent Akzente zu setzen, ohne mit Bohlen aneinanderzugeraten, muss sich zeigen. Zumal der Oberjuror angeblich lieber Harald Glööckler in der Jury gehabt hätte.

Jeder Juror hat zwei Buttons – einen roten und einen grünen

Auch bei den Spielregeln hat sich in diesem Jahr etwas geändert. 2013 hat jeder Juror zwei Buttons, einen roten und einen grünen. Grün bedeutet „Eine Runde weiter“, Rot bedeutet „raus“. Und dann gibt es einen goldenen Buzzer, mit dem jeder Juror seine Jury-Kollegen überstimmen kann und einen Kandidaten auf direktem Weg in die Liveshows schickt.

Geblieben ist die Kandidatenmischung. Es wird gesungen, getanzt, es gibt Artistik und Kleinkunst. Manches ist gekonnt, anderes ein Alptraum. Zwölf Folgen gönnt sich RTL in diesem Jahr. Zwei Halbfinal-Shows und das Finale kurz vor Weihnachten sind live, der Rest wurde bereits aufgezeichnet. Auf das größte Talent warten in diesem Jahr nicht nur die üblichen 100 000 Euro, es darf sich auch auf einen Auftritt in Las Vegas freuen.