Stockholm. Der Weltklimarat IPCC warnt in seinem neuen Sachstandsbericht vor einem um gut ein Drittel höheren Anstieg der Meeresspiegel als bislang prognostiziert. Die Meeresspiegel drohten bis zum Jahr 2100 je nach Szenario um 26 bis 82 Zentimeter zu steigen, heißt es. Die Weltgemeinschaft droht laut den Befunden des IPCC außerdem ihr Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf zwei Grad deutlich zu verfehlen.

Der Meeresspiegel wird nach Angaben des Weltklimarates schneller steigen als bislang gedacht. Das berichtet das Forschergremium im 5. Weltklimabericht, dessen Kernthesen es am Freitag in Stockholm präsentierte. Beim größten Klimaschutz erhöht er sich danach bis Ende dieses Jahrhunderts um mindestens 26 Zentimeter, im ungünstigsten Fall um 82 Zentimeter. "Während sich die Ozeane erwärmen und Gletscher und Eisdecken schmelzen, wird der globale Meeresspiegel weiter steigen, aber schneller, als wir es in den letzten 40 Jahren erlebt haben", erklärte einer der Co-Vorsitzenden der zuständigen Arbeitsgruppe 1, Qin Dahe.

Die Temperaturen auf der Erde könnten bis Ende dieses Jahrhunderts bei verschiedenen Szenarien von 1,5 bis 4 Grad Celsius steigen. Außerdem halten die Klimaforscher es für äußerst wahrscheinlich, dass der Mensch die Hauptursache der Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist.

Feuchtere Regionen auf der Welt

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"Hitzewelle treten sehr wahrscheinlich öfter auf und halten länger an", teilte der Weltklimarat IPCC mit, dessen Abkürzung für Intergovernmental Panel on Climate Change steht. Im Zuge der Erderwärmung erwarten die Wissenschaftler, dass feuchtere Regionen auf der Welt mehr Niederschläge und trockenere noch weniger bekommen. "Es wird aber Ausnahmen geben."

Für Teil 1 des aktuellen Klimaberichts haben 259 Hauptautoren in den vergangenen vier Jahren Tausende wissenschaftlicher Studien ausgewertet. Ihre Kernthesen haben sie auf 30 Seiten zusammengefasst. Der vollständige Report erscheint am Montag. Teil 2 und 3 des 5. Weltklimaberichts behandeln die Auswirkungen des Klimawandels und die politischen Möglichkeiten, ihn zu bremsen. Sie werden im Frühjahr 2014 in Japan und Berlin vorgestellt. (dpa/afp)