Osnabrück. . Sie wurde vergewaltigt, umgebracht und einfach liegen gelassen: Die neun Jahre alte Christina aus Osnabrück begegnete ihrem Mörder an einem Novembermorgen 1987 auf dem Weg zur Schule. Nun ist sich die Polizei sicher, den Mörder geschnappt zu haben.
Mehr als 25 Jahre nach dem Sexualmord an einer Neunjährigen aus Osnabrück hat die Polizei den mutmaßlichen Täter geschnappt. Am Sonntag wurde ein 45 Jahre alter Mann aus der niedersächsischen Domstadt festgenommen, der aufgrund eines DNA-Abgleichs überführt wurde. Das sagte der Sprecher der Osnabrücker Staatsanwaltschaft, Alexander Retemeyer, am Montagabend der Nachrichtenagentur dpa. Der Tatverdächtige kam in Untersuchungshaft. Die Ermittler wollen am Dienstagvormittag Details der Festnahme bekanntgeben und den Verlauf der jüngsten Ermittlungen schildern.
Die Schülerin war am 27. November 1987 sexuell missbraucht und erstickt worden. Sie war ihrem Mörder morgens auf dem Weg zur Schule begegnet. Erst als sie mittags nicht nach Hause kam, erfuhr ihre Mutter, dass ihre Tochter Christina gar nicht in der Schule angekommen war.
Leiches des Kindes lag auf einem Kleingartengrundstück
Polizisten gingen daraufhin den Schulweg des Kindes ab und entdeckten seine Leiche auf einem brachliegenden Kleingartengrundstück in einer Bude, die Kinder unter einem Baum in einem der Gärten gebaut hatten. Eine Obduktion brachte später Klarheit darüber, dass es sich um einen Sexualmord handelte.
"Der Fall ist eigentlich nie so ganz zu den Akten gelegt worden. Er ist immer mal wieder hochgekommen", sagte Staatsanwalt Retemeyer. Nach einem längerem Bericht in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" im Frühjahr dieses Jahres habe es dann neue Hinweise gegeben.
Schließlich sei der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alte Mann ermittelt worden, der durch einen DNA-Test überführt worden sei. Dabei wird das genetische Profil eines Verdächtigen mit Spuren des Täters etwa an der Kleidung eines Opfers verglichen. Ob der Mann die Tat gestanden hat und was letztlich zum Durchbruch der Ermittlungen führte, wollen Polizei und Staatsanwaltschaft aber erst am Dienstag erläutern.
Kurz nach dem Sexualmord hatte die Staatsanwaltschaft eine 14-köpfige Sonderkommission eingerichtet, Befragungen der Bevölkerung blieben danach aber zunächst ohne Ergebnis. Auch eine Belohnung für Hinweise auf den Täter wurde ausgesetzt, ferner wurden Flugblätter mit der Beschreibung eines jungen Mannes verteilt, der schon knapp zwei Wochen zuvor eine Schülerin angesprochen hatte. (dpa)