Mirabel. . Bewegung auf dem Markt für Passagier-Jets: Der kanadische Mobilitätskonzern Bombardier will den großen Anbietern Airbus und Boeing Marktanteile abjagen. Ein Jet der neuen “CSerie“ ist am Montag erfolgreich zum Jungfernflug abgehoben - nach mehreren Monaten Verspätung.
Mit rund neunmonatiger Verspätung hat der kanadische Flugzeughersteller Bombardier am Montag erstmals eine Maschine seiner neuen Modellserie CSeries in die Luft gebracht. Mit dem Jungfernflug treibt das Unternehmen seine Pläne voran, den Platzhirschen Airbus und Boeing im lukrativen, aber hart umkämpften Geschäft mit größeren Flugzeugen ab 100 Sitzplätzen Konkurrenz zu machen. Konkret will Bombardier mit seinem 3,4 Milliarden Dollar schweren Programm den Rivalen aus Europa und den USA die Kunden für die Verkaufsschlager A320 und Boeing 737 abjagen. Die neue Mittelstreckenmaschine soll bis zu 149 Passagieren Platz bieten, spritsparend, mit vergleichsweise geringen Betriebskosten und besonders leise fliegen.
Ursprünglich war der Erstflug der größten Modellfamilie von Bombardier für Ende 2012 geplant. Doch wegen Problemen mit Zulieferern, ausstehenden technischen Tests und schließlich auch schlechter Wetterverhältnisse verzögerte sich das Vorhaben immer wieder. Am Montag spielte aber auch der Himmel über Mirabel im Bundesstaat Quebec mit, wo das erste CSeries-Flugzeug unweit des Bombardier-Firmengeländes abhob.
Die Kundschaft reagierte prompt: AirBaltic kündigte an, mit Bombardier über eine Aufstockung der bisherigen Order von zehn Flugzeugen sprechen zu wollen. Trotz der Verzögerung beim Erprobungsflug werde nicht mit einer verspäteten Auslieferung gerechnet, erklärte die lettische Airline. Bombardier will früheren Angaben zufolge Mitte 2014 die ersten Maschinen ausliefern. (rtr)