Lissabon. Mehr als 800 Feuerwehrleute kämpfen die anhaltenden Waldbrände in Portugal. Dennoch waren die Einsatzkräfte teils überfordert. In vielen Ortschaften unterstützten Bewohner die Feuerwehr. Wegen der Waldbrandgefahr haben Behörden derweil die höchste Warnstufe in 20 Bezirken ausgerufen.
Wegen der anhaltenden Waldbrände in Portugal haben die Behörden am Donnerstag erneut hunderte Einsatzkräfte mobilisiert. Mehr als 800 Feuerwehrleute kämpften gegen die Flammen, die seit Tagen im Zentrum des Landes wüten. Nach Angaben der Behörden befanden sich die zwei größten der insgesamt zehn Brandherde in der Region Viseu. Allein hier waren mehr als 300 Feuerwehrleute im Einsatz. Wegen der Waldbrandgefahr riefen die Behörden in 20 Bezirken die höchste Warnstufe aus.
Löschflugzeuge aus Frankreich und Spanien
Unterstützung erhielten die Brandbekämpfer nach Angaben des Zivilschutzes von 200 Löschfahrzeugen und sieben Hubschraubern. Frankreich wollte nach Angaben des portugiesischen Innenministeriums am Donnerstag zwei Löschflugzeuge schneller als geplant nach Portugal schicken. Sie waren ursprünglich für kommenden Sonntag erwartet worden. Am Mittwoch waren aus Spanien zwei Löschflugzeuge eingetroffen.
Dennoch waren die Einsatzkräfte überfordert. In vielen Ortschaften unterstützten Bewohner die Feuerwehr mit bloßen Händen beim Kampf gegen die Flammen und versuchten, mit Wassereimern ausgerüstet, ihr Hab und Gut zu retten. Mancherorts fachten starke Winde die Feuer an.
Waldbrände seit dem Wochenende
Am Mittwoch waren drei Feuerwehrmänner verletzt worden, einer davon schwer, als in Trancoso in der Region Guarda eine Gasflasche in einem Wohnhaus explodierte.
Waldbrände in Portugal
In der Gegend wurden mehrere Häuser durch die Flammen zerstört. Straßen waren gesperrt. In der Umgebung von Trancoso lösten die Waldbrände nach Angaben eines Verantwortlichen der Rettungskräfte, José Oliveira, Panik unter den Anwohnern aus. "Einige Dörfer wurden in die Hölle verwandelt", sagte Oliveira der Zeitung "Diario de Noticias".
Die Waldbrände in dem unter einer Hitzewelle leidenden Portugal wüten seit dem Wochenende. Seit Jahresanfang wurden bei weiteren Bränden in dem Land bereits insgesamt mehr als 31.000 Hektar zerstört. (afp)