Peking. Jahrzehnte lang bediente sich China der Organe von hingerichteten Strafgefangenen für die Transplantation. Menschenrechtsgruppen werfen der Regierung vor, den Gefangenen würden die Organe oft ohne deren Zustimmung und ohne Information der Angehörigen entnommen. Nach dem traditionellen chinesischen Glauben sollen Tote entweder komplett beerdigt oder verbrannt werden.
In China sollen die Organe hingerichteter Gefangener nicht mehr für Transplantationen genutzt werden. Von November an werde das Gesundheitsministerium darauf dringen, dass nur noch die Körperteile von freiwilligen Organspendern verpflanzt würden, teilte der Leiter der Transplantationsbehörde im Ministerium am Donnerstag mit.
Bis Ende des vorigen Jahres stammten 64 Prozent der in China verpflanzten Organe von exekutierten Gefangenen. Laut einer Übersicht des Ministeriums sind es derzeit weniger als 54 Prozent. Die Regierung bestreitet Vorwürfe von Menschenrechtgruppen, den Hingerichteten würden Organe oftmals ohne deren vorherige Zustimmung und ohne Information ihrer Angehörigen entnommen.
China will sich internationalen ethischen Standards anpassen
Er sei sicher, dass in relativer kurzer Zeit die umstrittene Praxis beendet werde, sich der Organe Hingerichteter zu bedienen. Damit werde sich China den internationalen ethischen Standards anpassen, sagte der Vertreter des Ministeriums. Nach dem neuen System der Freiwilligkeit seien bislang die Organe von 1000 Spendern verpflanzt worden, die 3000 Patienten zugutegekommen seien.
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Das angelaufene Freiwilligenprogramm deckt den Bedarf bei weitem nicht. Das liegt zum Teil am traditionelle chinesischen Glauben, dass Tote nur komplett beerdigt oder verbrannt werden sollen. Jährlich kommen 300.000 Menschen auf die Wartelisten, doch bekommt nur einer von 30 Kranken ein neues Organ. Das hat den illegalen Handel mit Körperteilen beflügelt. 2007 verbot die Regierung Transplantationen von lebenden Spendern. Davon sind nur enge Familienangehörige ausgenommen. (reuters)